Bestes Beispiel dafür sei das Schweinbarther Kreuz, das einst die Bezirke Mistelbach und Gänserndorf mit Wien verbunden hat und Ende 2019 trotz Protesten eingestellt wurde. Die Interessensgemeinschaft Regionalbahn Weinviertel kämpft für die Reaktivierung der Bahnanbindung.
Die Züge wurden durch Busse ersetzt, diese würden aber kaum genutzt werden. „De facto fahren nur Schüler damit, die meisten Berufstätigen pendeln mit dem Auto. Für die Orte auf der Strecke bedeutet das noch mehr Verkehr“, sagt Gabriele Rath-Schneider von der IG. Dabei gebe es Lösungen, die bereits von einem Bahn- und Busbetreiber geprüft wurden; die bestehenden Schienen könnten an die Laaer Ostbahn angeschlossen werden und würden so eine Verbindung von Bad Pirawarth bis nach Wien-Floridsdorf schaffen.
Von den ÖBB gibt es dafür eine klare Absage: „Investitionen in die Strecke, die vor einer neuerlichen Aufnahme des Personenverkehrs notwendig wären, würden in keinem Verhältnis zu den danach erwartbaren Fahrgästen stehen“, erklärt Sprecher Christopher Seif. Wirtschaftliche Gründe waren es auch, die 2019 zur Einstellung der Bahnstrecke geführt hätten.
Damals reagierte das Land NÖ und beauftragte den Verkehrsverbund Ostregion (VOR) mit der Installation zweier Buslinien. Es brauche Verkehrskonzepte, die den Anforderungen der Menschen vor Ort gerecht werden, anstatt Pauschallösungen, heißt es aus dem Büro des zuständigen ÖVP-Landesrates Ludwig Schleritzko.
Das zeige sich an den beiden Buslinien: Laut VOR nutzen aktuell 1.200 Fahrgäste die Busse, die Bahn hätte nur 700 Fahrgäste verbuchen können. „Die Erklärung für den Erfolg ist recht einfach: Weil unser Angebot bedarfsgerecht und nahe am Menschen ist“, so VOR-Sprecher Georg Huemer. Die Busse würden direkt in die Siedlungen fahren und seien mit dem Bahnangebot gut abgestimmt.
Ab heuer sollen die beiden Linien elektrisch betrieben werden.
Kommentare