Schuh-Rebell kandidiert als "Unabhängiger"

Staudinger gründet "Bündnis der Unabhängigen" und eröffnet sein saniertes Wirthaus am Schremser Stadtplatz noch vor Weihnachten.
Die Grünen treten in der Waldviertler Stadt zum ersten Mal an. Staudinger hilft indirekt.

Mehrere Faktoren machen die Gemeinderatswahl 2015 in Schrems, Bezirk Gmünd, spannend. Bürgermeister Reinhard Österreicher räumt nach mehreren Amtsperioden das Feld für den neuen SPÖ-Spitzenkandidaten Karl Harrer. Darüber hinaus treten die Grünen mit Frontfrau Sarah Pfleger, Personalleiterin der Waldviertler Schuhwerkstätten, zum ersten Mal an. Indirekte Unterstützung bekommt die 27-Jährige von ihrem Chef Heini Staudinger, der zwar auf der Kandidatenliste der Grünen aufscheinen wird, aber nur mit der Zusatzbezeichnung "Bündnis der Unabhängigen".

"Wenn ich unabhängig bleibe, ist mein Wirkungsradius größer", ist der Schuhrebell überzeugt. Auf die Frage, warum er nicht schon früher in die Politik gegangen ist, sagt er: "Ich mache längst Politik." Staudinger ist durch den Konflikt mit der Finanzmarktaufsicht ein bekannter Kritiker des österreichischen Finanzsystems geworden.

Kooperation

Der 60-Jährige will als Unabhängiger nicht nur mit den Grünen, sondern mit allen Parteien kooperieren. Die politische Marschrichtung lautet: "Konsens, statt Konflikt."

Obwohl sein Einzug in den Gemeinderat – Staudinger wird nach den Grün-Kandidaten auf einem hinteren Platz gelistet – unwahrscheinlich ist, hat er vor, mit seinen Ideen und seinem Unternehmergeist aus dem "trostlosen" Schrems, eine "offene Stadt" zu machen. Einen Beitrag leistet er schon jetzt mit dem Neustart seines sanierten Gasthauses am Stadtplatz, das noch vor Weihnachten öffnet. "Wir wollen auch den alten Kindergarten kaufen, damit wir darin unseren Seminarbetrieb ausweiten können", betont Staudinger.

Seine Personalleiterin Sarah Pfleger will als Grün-Politikerin durchstarten: "Ich will gleich Bürgermeisterin werden", sagt Pfleger und legt die Latte hoch. Drei Mandate sind ihr Mindestanspruch.

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