Böse Überraschung
Bei einem seiner Kontrollgänge auf dem 2.076 Meter hohen Berg hat Karl Tisch diese Woche seinen Augen nicht getraut.
Als Bergretter der Ortsstelle Puchberg und Mitglied der NÖ Lawinenkommission weiß er um die Wichtigkeit der Wegweiser im alpinen Gelände Bescheid. „Ich weiß nicht, was in den Köpfen der Menschen vorgeht, wenn sie wichtige Infotafeln, Rauchfänge von Hütten, Gipfelkreuze und Wandertafeln beschmieren oder mit unnötigen Aufklebern unleserlich machen?“, ärgert sich Tisch.
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Schlechtwetter
Gerade für Wanderer, die vom Schlechtwetter überrascht werden, können Wegweiser lebensrettend sein. „Vorausgesetzt man kann sie auch lesen. Was nicht möglich ist, wenn sie beschmiert sind“, sagt Tisch.
Wie der Bergretter meint, sollten die Ausflügler lieber wichtige Bergausrüstung anstatt Spraydosen auf die Gipfel mitnehmen.
Diebstahl nimmt zu
Seit sich das Wandern in den Bergen zum beliebten Volkssport entwickelt hat, habe auch die Undiszipliniertheit deutlich zugenommen.
Das merkt man auch beim drittgrößten Bergsteigerverein des Landes, dem Österreichischen Touristenklub (ÖTK). Während der Corona-Pandemie habe etwa der Diebstahl von Wegehinweisschildern deutlich zugenommen.
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„Das ist auch eine Kostenfrage. Die Schilder werden teuer von Gemeinden oder Alpinen Vereinen angekauft“, sagt Tisch. Zuletzt mussten fast 40 solcher Tafeln alleine im Schneeberggebiet erneuert werden.
Biwaklager zugemüllt
Wie akut auch das Problem mit zurück gelassenem Müll in den Bergen ist, zeigt sich an einem Beispiel aus der Vorwoche. Dabei sind Bergretter der Ortsstelle Puchberg auf ein verlassenes Biwaklager im Schnee gestoßen. Neben 20 Zigarettenstummeln wurden Blechdosen und der gesamte Müll des Lagers in der Natur zurückgelassen. Die Bergrettung hat den Unrat schließlich beseitigt.
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