Schimmel-Alarm: Tierschutzhaus wird teilgesperrt

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Schimmel-Befall machte die Sperre der Quarantäne-Station nötig. Ein Areal für Neubau fehlt weiter.

Miserabel ist der Bauzustand des Tierschutzhauses in Vösendorf schon länger. Doch jetzt verschlechtere er sich „rapide“, sagte die Präsidentin des Wiener Tierschutzvereines (WTV), Madeleine Petrovic am Montag. Jüngstes Zeichen: Der Mauerputz von Wänden der Hunde-Quarantäne-Station ist abgefallen, darunter fand sich massiver Schimmel-Befall. Und das passierte just, als das Arbeitsinspektorat wegen verschmutzten Leitungswassers im Haus war. „Die Station mit 20 Hunden wird wegen der Gesundheit der Mitarbeiter gesperrt. Dort dürfte es unter dem Putz überall so ausschauen“, sagte Petrovic.

Schimmel-Alarm: Tierschutzhaus wird teilgesperrt
APA13609460-2 - 08072013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT CI - Hundewelpen werden am Montag, 08. Juli 2013, im Rahmen einer Pressekonferenz des Wiener Tierschutzvereins zum Thema "Kündigung des Leistungsvertrages - Gründe und Möglichkeiten" in Wien präsentiert. APA-FOTO: ROBERT JAEGER

Eine Sanierung sei teuer und sinnlos. Man denkt an eine Container-Lösung als Ersatz. Das sei aber nur Kosmetik: „Wir brauchen einen Neubau des gesamten Tierschutzhauses“, sagte Petrovic. Denn die Ursache für die Schäden seien die Reste einer Raffiniere, die im Boden eine bis zu zwölf Meter tiefe Mischung aus Teer und Bauschutt bildet. Unglaubliche hundert Millionen Euro koste die Sanierung – dagegen nehmen sich die 15 Millionen für einen Neubau des Hauses geradezu günstig aus.

„Wir wollen mehr Geld“

Der Platz für den Neubau fehle jedoch. Ein von der Stadt Wien angebotenes Areal in Vösendorf sei wegen der Nähe zu Wohngebieten nicht geeignet. Und weil auch die jährlich von Wien zugeschossenen 750.000 Euro nicht mehr in Relation zur Kostenentwicklung stehen, hat der WTV den Leistungsvertrag mit der Stadt mit 1. Jänner 2014 gekündigt. Grund: Geld für herrenlose Tiere aus Wien werde nur für 30 Tage gezahlt. Die durchschnittliche Verweildauer betrage aber mittlerweile das Doppelte. Die Kosten pro Tier steigen. „Ja, wir wollen mehr Geld“, sagt Petrovic. Die Vertragskündigung sei „ein herzliches Angebot“, in neue Verhandlungen zu treten.

Von Seiten der Stadt Wien sei man „gesprächsbereit“, habe aber den Vertrag stets penibel erfüllt. „Die Zahlungen haben sich seit 2007 nahezu verdoppelt“, sagte der Tierschutzsprecher der Wiener SPÖ, Gerhard Spitzer. Es sei schwer nachvollziehbar, „warum der WTV angesichts der ohnehin durch die Indexierung erfolgte Erhöhung künftig noch mehr Geld bekommen soll“, sagte Spitzer.

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