Der Scheibbser Stadtschreiber und "Die glorreichen Sieben"
Das Gespür für außergewöhnliche, interessante und schrullige Ereignisse und Persönlichkeiten aus der Geschichte seiner Heimatstadt Scheibbs hat Franz Gloser als ehemaliger Kulturamtsleiter und Stadtführer entwickelt. Nun ist seine Idee, über historische Persönlichkeiten und Visionäre unter dem Titel „Die glorreichen Sieben“ ein Buch zu schreiben, eine neue Scheibbser Spezialität geworden.
Die Geschichten über die sieben Scheibbser Legenden haben nichts mit dem US-Blockbuster rund um die Revolverhelden mit dem extremen Gerechtigkeitssinn zu tun. Als Sinnbild für die historischen Leistungen, ihr Können oder das Schicksal der Ausgewählten passt Glosers Titel aber bestens.
Der verdienstvolle Bäckermeister und Marktrichter Steffan Jeremia Walsperger etwa, wurde wegen seines Glaubens 1597 selbst hingerichtet. Der Barock-Komponist und Hofkapellmeister Johann Heinrich Schmelzer, der legendäre Melker Abt und Stiftsbauherr Berthold Dietmayr, der sozialrevolutionäre Hammerherr Andreas Töpper sowie der Chirurg Franz Schuh, der Stadtpfarrer Paul Urlinger und der für seine Tresore berühmte Industrielle Franz Wertheim sind die weiteren „Helden“ des Buches.
Stadtstolz
Die Persönlichkeiten gehören zur DNA der stolzen Erlaufstadt, wie das aus dem tiefsten Mittelalter stammende Stadtrecht oder die erste elektrische Straßenbeleuchtung der K.-u.-K.-Monarchie. Das seit Kurzem in den Buchhandlungen zu findende 155 Seiten starke Werk (19,80 Euro) verkaufe sich „wie die sprichwörtlich warmen Semmeln“ freut sich Gloser.
Vor elf Jahren hat der „Stadtschreiber“ die erfolgreiche Geschichtensammlung „Scheibbs erzählt“ veröffentlicht. Für das neue Buch stöberte Gloser in vielen Publikationen und Archiven und sammelte interessante Details und Fakten über seine „Helden“. Angereichert mit Zeichnungen von Josef Reisinger entführt der Autor den Leser auch geschickt an Schauplätze in der Stadt, wo seine Protagonisten geboren wurden oder gelebt haben. So holt er die Geschichte in die Jetztzeit und vielleicht den einen oder anderen historisch Interessierten in die Stadt.
Kommentare