Schatten über der Badesaison: Regen und Corona als Spielverderber

Schatten über der Badesaison: Regen und Corona als Spielverderber
Viele Freibäder in NÖ schließen mit Schulbeginn. Die Besucherzahlen lagen auf dem Vorjahresniveau – und damit deutlich unter jenen der Vor-Corona-Zeit.

Die Bilanz der Freibäder in Niederösterreich fällt heuer „nicht schlechter als 2020“ aus, sagt Kurt Staska, Bädersprecher in der Wirtschaftskammer (WKNÖ). Sie endet damit aber auch nicht, wie erhofft, besser als im Vorjahr. Es bleibt 2021 bei einem Besucherrückgang von etwa 30 Prozent im Vergleich zum „Vor-Corona-Sommer“ 2019. „Die Freibäder kamen heuer nie wirklich an ihre Kapazitätsgrenzen“, so Staska.

Die gravierendsten Einschränkungen waren schon vor Beginn der Saison bekannt: Covid-Auflagen, die Kontrolle der 3-G-Regel. Dazu kam allerdings heuer noch schlechtes Wetter, denn sowohl zu Beginn der Saison, als auch nun gegen Ende dominierten die dunklen Wolken über Niederösterreich.

Wortgefechte

All diese Faktoren hätten es den Betreibern der 146 Freibäder – davon sind 19 sowohl Frei- als auch Hallenbäder – im Bundesland nicht einfach gemacht, sagte Staska. Schon der Start in die Saison am 19. Mai sei schwächer als gedacht ausgefallen. Bei den Besuchern sei eine gewisse Zurückhaltung zu spüren gewesen. „Besonders zu Beginn der Saison gab es oft Wortgefechte im Kassenbereich, weil manche Gäste nicht einsehen wollten, dass sie im Freibad einen 3-G-Nachweis brauchen“, berichtete Staska. Andere Vorgaben, wie der Ein-Meter-Abstand und die Zehn-Quadratmeter-Regel, seien für die Bäderbetreiber gut umsetzbar gewesen.

Baden und Bad Vöslau länger geöffnet

Die meisten Bäder beenden die Sommersaison mit Schulbeginn. „Nur ein paar größere sind bis Ende September geöffnet“, so Staska. Das Strandbad Baden etwa bleibt heuer, wie in den Vorjahren, bis zum letzten Sonntag im September geöffnet. Im Thermalbad Bad Vöslau endet die Sommersaison erst am 26. September. Eine wesentliche Verbesserung der Saisonbilanz erhofft sich der Bädersprecher aber nicht mehr: „Stimmen die Wetterprognosen, ist nicht davon auszugehen, dass der September die Bilanz noch auffetten wird“

In der Aqua Nova in Wiener Neustadt ist das Sportbecken bis Ende Oktober nutzbar, der übrige Freibereich stellt aber mit 12. September den Betrieb ein. Am 11. September ist das Bad wegen des „Nova Rock Encore“-Festivals komplett gesperrt – weil der Parkplatz der Aqua Nova für das Festival genutzt wird. Die Saison im Wiener Neustädter Akademiebad wird ebenfalls bis 12. September verlängert – ursprünglich war hier der 5. September geplant gewesen.

Besser als 2020

In Neunkirchen hingegen ist die Freibad-Saison bereits zu Ende. Am 13. September öffnet hier das Hallenbad, wo auch die Sauna nach der Corona-Sperre wieder ihren Betrieb aufnimmt. Die Besucherzahlen lagen heuer deutlich über jenen des Vorjahres, aber dennoch rund 30 Prozent unter jenen des Jahres 2019, weil hier der Rückgang stärker ausgefallen war.

Ebenfalls besser als 2020 bilanziert man im Citysplash St. Pölten, das noch bis 12. September geöffnet bleibt. An 2019 komme man jedoch nicht heran, sagt Betriebsleiter Martin Fuchs. „Das liegt aber vor allem am Wetter, nicht so sehr an Corona.“ Länger offen zu halten, sei nicht sinnvoll, so Fuchs: „Die Erfahrung zeigt, dass ab Schulbeginn die Leute nicht mehr ins Bad kommen.“

Letzte Badetage

In Zwettl endet die Badesaison bereits am 5. September – ebenfalls mit einem kleinen Besucherplus im Vergleich zu 2020. Das Hallenbad startet dann eine Woche darauf mit neuem Saunakonzept. Und das Weinlandbad Mistelbach bleibt noch bis 12. September geöffnet – allerdings erst ab 18 Grad und Sonnenschein, wie Christoph Gahr, zuständiger Abteilungsleiter der Stadtgemeinde, betont: „Vielleicht kommen ja noch ein paar Schulklassen zum Schwimmen.“

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