Wahl in St. Pölten: 5 Fragen an Grüne-Spitzenkandidatin Engel-Unterberger

Wahl in St. Pölten: 5 Fragen an Grüne-Spitzenkandidatin Engel-Unterberger
Die ehemalige Sozialarbeiterin erklärt, warum St. Pölten sicher ist, für welche Themen es "keine Impfung" gibt und wie sie sich die Stadt in 20 Jahren vorstellt.

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Am kommenden Sonntag, den 24. Jänner, wird in St. Pölten ein neues Stadtparlament gewählt. Der KURIER hat allen Spitzenkandidaten fünf Fragen gestellt, die sich nicht nur um das Thema Politik drehen.

KURIER: Mit welchen Sorgen und Nöten werden Sie konfrontiert, wenn Sie in Zeiten der Pandemie mit den Bürgern sprechen?

Christina Engel-Unterberger: Je nachdem mit wem ich spreche geht es da um Themen wie Einsamkeit, Einschränkung persönlicher Freiheiten und alltägliche Herausforderungen wie z.B. Homeschooling und Berufstätigkeit unter einen Hut zu bringen. Es herrscht große Unsicherheit, wie lange wir mit Einschränkungen leben werden müssen und welche Folgeschäden das nach sich zieht. 

Es sind aber auch ganz alltägliche Sorgen, zu denen ich mit Menschen im Austausch bin. Dabei geht es zum Beispiel um Bauprojekte vor der eigenen Haustür, den Betreuungsschlüssel in der schulischen Nachmittagsbetreuung und Lücken im Radwegenetz. Auch die Frage, was wir in St. Pölten zum Klimaschutz beitragen können, ist ein großes Gesprächsthema.

Fühlen Sie sich in der Landeshauptstadt sicher?

Ich fühle mich in St. Pölten sicher. Beruflich war ich als Sozialarbeiterin im Gefängnis tätig und war ehrenamtliche Bewährungshelferin. Deshalb ist mir sehr bewusst, wie komplex dieses Thema ist. Mir ist es ein persönliches Anliegen, mehr Ressourcen für Beratungs- und Hilfsangebote wie etwa Opferschutzeinrichtungen und Frauenhäuser zu schaffen. Das Thema Sicherheit ist zu wichtig, um damit politisches Kleingeld zu machen. 

Wie soll St. Pölten in 20 Jahren aussehen?

Das Bohren harter Bretter hat sich ausgezahlt und St. Pölten ist Vorreiterin im Bereich nachhaltige Stadtentwicklung geworden. Es gibt eine lebendige Innenstadt und lebendige Stadtteilzentren. Die Promenade hat sich zu einem Grüngürtel rund um die Innenstadt entwickelt. Außerdem sind wir bis 2040 über die Landesgrenzen hinaus bekannt als Modellstadt für klimafreundliche Mobilität, haben eine Stadtbahn, attraktive Regionalbahnen und großzügig ausgebaute Radrouten. Das ursprünglich für die S 34 vorgesehene Budget wurde komplett in den Ausbau umweltschonender Mobilität investiert. Verschwenderisches Zubetonieren gehört der Vergangenheit an und wir sind auf der Zielgeraden Richtung Klimaneutralität.

Was ist das erste, was Sie tun werden, wenn die Pandemie vorbei ist?

Wie sicher viele von uns, freue ich mich auf persönliche Treffen mit Familie und Freunden und darauf, einander wieder in den Arm nehmen zu können. Ich vermisse gastronomische Angebote und freue mich riesig auf ein Menemen bei Rosi’s und ein Frühstücksei im Café Schubert. Endlich wieder ein Konzert in der Bühne im Hof, endlich wieder Besprechungen in denen ich direkten Blickkontakt mit Menschen aufnehmen kann und endlich Sprechstunden in unserem Grünen Büro in der Wiener Straße 35.

Welches Thema muss sofort nach der Wahl angegangen werden?

Für uns Grüne ist das eine klare Angelegenheit. Gegen die Klimakrise gibt es keine Impfung und darum dürfen wir keine Zeit verlieren, um sinnvolle Maßnahmen im Umweltbereich zu setzen. Wir wollen in Richtung Klimaneutralität gehen – so können wir St. Pölten noch lebenswerter machen und gleichzeitig neue zukunftsfähige Jobs schaffen. Wir haben nur noch wenige Jahre Zeit, um das Ruder herumzureißen und unseren Kindern eine lebenswerte Welt zu hinterlassen, wie wir sie heute kennen und lieben. 

Lesen Sie hier noch zwei ausführliche Interviews mit Christina Engel-Unterberger:

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