Doch während es einige kaum erwarten können, verschwitzt in stickigen Mengen zu Musik von Raf Camora oder Bilderbuch zu tanzen, löst das Vorhaben bei anderen Unbehagen aus. „Soll St. Pölten eine Corona-Hochburg werden?“ schreibt eine Frau dem KURIER. Neben der 3-G-Regel (geimpft, getestet und genesen) und dem gestrichenen Indoor-Nightpark steht das Festival ganz unter dem Motto „back to normal“. Nach mehr als einem Jahr Abstandsregeln und Maskenpflicht scheint eine Veranstaltung wie diese für viele allerdings unvorstellbar.
"Da kann man sich schon drüber trauen"
Norbert Nowotny, Virologe an der Universität Wien, zeigt sich jedoch optimistisch. Eine hohe Durchimpfungsrate, stichprobenartige Tests im Nachhinein und regionale Maßnahmen bei etwaigen Clustern sollte Großveranstaltungen wie das Frequency möglich machen.
Auch das engmaschige Contact-Tracing sei bei so niedrigen Infektionszahlen machbar. „Da kann man sich schon drübertrauen“, sagt der Virologe und beruft sich dabei auf die wissenschaftlich begleiteten Versuche von Großveranstaltungen in der Pandemie: „Es waren kaum mehr Infektionszahlen nach solchen Großveranstaltungen zu beobachten als in der Normalbevölkerung.“
Es sei wichtig, eine Balance zwischen wirtschaftlichen Öffnungsschritten und gesundheitlichen Aspekten zu finden. „Ich gehe nicht davon aus, dass in der nächsten Zeit unsere Intensivstationen wieder überfüllt sein werden“, sagt der Virologe. Einem guten Sommer und auch Herbst stünde bei einer entsprechenden Durchimpfungsrate von 70 bis 80 Prozent wenig im Wege.
Nun gelte es, unentschlossene Menschen zum Impfen zu motivieren. Eine Virusvariante, gegen die die Impfung nicht hilft, würde dem Ganzen natürlich einen Strich durch die Rechnung machen. Allerdings ist eine solche nicht in Sicht. „Ich glaube nicht, dass so eine bösartige Variante kommen wird und gegen alle Varianten, die gerade zirkulieren, bieten die Impfungen einen guten Basisschutz“, so Nowotny.
Skepsis bei Stadt und Land
Weit skeptischer sieht man der Mega-Party bei Stadt und Land entgegen. Sorge bereitet den Verantwortlichen vor allem auch der Campingbereich, wo sich der eine oder andere Ungetestete hineinschummeln könnte. Derzeit warte man aber noch auf das Präventionskonzept, heißt es.
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