Vor allem bei älteren Menschen genügt ein leichter Stoß oder ein Schlag gegen den Kopf und das Unglück kann seinen Lauf nehmen.
Die kleinen Traumata können ein Subduralhämatom also eine Blutung auslösen, die sich zwischen der Schädeldecke und dem Gehirn ansammelt. Oft kann es dann aber noch Tage bis Wochen dauern, bis das Blut so stark auf das Gehirn drückt, dass es zu Funktionsausfällen kommt. Die Patienten leiden dann unter Lähmungserscheinungen, Orientierungsstörungen oder auch Sprachausfällen.
Bislang war es so, dass die Betroffenen nur dadurch gerettet werden konnten, wenn ihnen im Zuge einer Operation die Schädeldecke geöffnet wurde. Ein nicht ungefährlicher Eingriff, der vor allem auch für die Patienten eine große Belastung darstellte.
Am Universitätsklinikum St. Pölten wird nun eine Methode angewandt, die deutlich schonender ist. "Wir freuen uns, dass wir als eines der ersten Zentren im deutschsprachigen Raum diese neueste Methode anbieten können. Hierbei ist die Kooperation der Klinischen Abteilung für Neurochirurgie und des Klinischen Instituts für Radiologie im Bereich der Katheterbehandlung der Schlüssel zum Erfolg", berichtet Primar Camillo Sherif.
Im Krankenhaus in der Landeshauptstadt kommt bei Blutungen im Gehirn nun ein Katheter zum Einsatz, damit muss die Schädeldecke nicht mehr geöffnet werden. Das Blutgefäß der sogenannten harten Hirnhaut wird in weiterer Folge mit einem Spezialkleber verschlossen. Durch den Verschluss wird der weiterer Zufluss in die Blutung gestoppt und die bestehende Blutung kann vom Körper selbst abgebaut werden.
Begeistert von dem medizinischen Fortschritt zeigt sich auch Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP), der in Niederösterreich für die Kliniken zuständig ist.
"Mein Dank gilt dem Team am Universitätsklinikum St. Pölten, die hier Herausragendes leisten und damit Vorreiter und Vorbild für andere sind."
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