Weil eine Person, die einen Herzinfarkt erlitten hatte, dringend behandelt werden musste, wurde der Pensionist aber wieder zurück ins Krankenzimmer gebracht.
Dass Notsituationen Flexibilität erfordern, versteht F. natürlich. Es ist eine andere Sache, die F. verwundert bzw. ärgert. „In der Abteilung gibt es drei Operationssäle. Mir haben die Ärzte gesagt, dass ab 15 Uhr aber nur noch einer in Betrieb ist. Das kann ja nicht sein, schließlich handelt es sich um ein Schwerpunktkrankenhaus“, sagt F.
Er hat den Fall bereits der Patientenanwaltschaft gemeldet. Dort werde die Causa derzeit geprüft, heißt es. Details kann Patientenanwalt Gerald Bachinger noch nicht nennen. „Es kann freilich niemals an der Infrastruktur scheitern, sondern nur am Personalstand. Die Corona-Pandemie sorgt leider für so manche Verschiebungen“, sagt Bachinger.
"Rund-um-die-Uhr"-Versorgung
Licht in die Angelegenheit versucht die Landesgesundheitsagentur NÖ zu bringen. Laut einer Sprecherin gibt es in St. Pölten tatsächlich zwei Herzkathetereingriffsräume. Einer sei rund um die Uhr besetzt, der zweite Raum Montag, Dienstag und Donnerstag bis 19 Uhr sowie Mittwoch und Freitag bis 16 Uhr.
Die „Rund-um-die-Uhr“-Versorgung von akuten Herzinfarkten sei ein Schwerpunkt, wobei das Versorgungsgebiet große Teile des Landes umfasst.
„Notfälle müssen elektiven Eingriffen prinzipiell vorgezogen werden, um die Akutversorgung durchgehend gewährleisten zu können“, betont die Sprecherin. Und: Herzkathetereingriffe können bei stabilen Patienten immer zweizeitig (Kontrastmittel wird injiziert, zweiter Schritt Intervention, Anm.) erfolgen. „In manchen Zentren ist ein derartiges Vorgehen sogar standardmäßig vorgesehen. Den Betroffenen erwächst daraus keinerlei Nachteil für ihre Behandlung – im Gegensatz zu Akutpatienten, bei denen jede Minute Verspätung beim Eingriff schwere Folgen haben kann.“
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