Wie in NÖ mit neuer OP-Methode Leben gerettet werden

Doctors performing surgery in hospital operating room
Am Uni-Klinikum St. Pölten wurde erstmals eine Bypass-Operation am Gehirn durchgeführt. So funktioniert der hochkomplexe Eingriff.

In dem Operationssaal im Uni-Klinikum St. Pölten war Mikrometer-Arbeit notwendig, um der Patientin das Leben zu retten. 

Zuerst wurde der 47-Jährigen der Schädelknochen geöffnet, danach eine direkt unter der Kopfhaut liegende Arterie in der Schläfe der Frau mit einem oberflächlichen Blutgefäß im Gehirn verbunden.

Mit dieser neu hergestellten Verbindung konnte die Blutversorgung des Gehirns wieder verbessert werden. Doch für das Operationsteam um Camillo Sherif (Leiter der Klinischen Abteilung für Neurochirurgie) und Klaus F. Schrögendorfer (Chef der Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie) war die Behandlung damit noch nicht abgeschlossen.

Denn bei dieser Patientin diente diese Versorgung als Sicherheitsreserve für einen zweiten Eingriff. Dieser fand genau sieben Tage nach der Bypass-Operation statt und wurde schonend über einen Katheter durchgeführt, der durch die Leiste eingeführt wurde.

Wie in NÖ mit neuer OP-Methode Leben gerettet werden

Schleritzko im Gepräch mit Sherif

Dabei konnte eine Ausbuchtung in einem Gehirngefäß - ein sogenanntes Aneurysma - mit einem Implantat verschlossen werden. Dieses absolut neuartige Implantat, das von Oberärztin Cornelia Pangratz-Daller eingesetzt wurde, ist in Österreich bislang nur einige wenige Male verwendet worden. Nur einen Monat nach den Eingriffen sei die Patientin gesund, wohlauf und sehr erleichtert, dass alles so gut verlaufen ist, heißt es aus dem Krankenhaus.

"Diese Form der Behandlung war bis vor Kurzem nur mit sehr hohem Risiko möglich. Wir freuen uns sehr, dass es der Frau gut geht und wir das Aneurysma erfolgreich ausschalten konnten", berichtet Sherif. 

Begeistert über das neue, lebensrettende Angebot im Universitätsklinikum St. Pölten zeigt sich auch Landesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP). "Bestmögliche Rahmenbedingungen für innovative Behandlungsmethoden zu schaffen, die allen zur Verfügung stehen, die es benötigen - das ist unser Ziel."

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