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Packt man für einen Umzug sein gesamtes Hab und Gut in Kisten, kann so mancher verloren geglaubter Schatz wieder zum Vorschein kommen. Etwas ganz anderes entdeckte aber Julia Baumgartner, als sie vor zwei Jahre in ihre neue Wohnung zog: ihre Leidenschaft, alten Möbeln zu neuem Glanz zu verhelfen.
Einfach selbst gemacht
„Beim Einrichten merkte ich schnell, dass kein Standard-Möbelhaus etwas im Angebot hatte, das meinen Vorstellungen entsprach“, erzählt die St. Pöltnerin. „Deshalb entschied ich mich, meine Möbel einfach selbst zu gestalten.“
Diese Entscheidung traf sie aber auch aus finanziellen Gründen: „Jeder, der schon mal eine Wohnung eingerichtet hat, weiß, wie teuer das werden kann. Da ich mir keinen neuen Vorzimmer-Schrank leisten wollte, wurde daraus mein erstes Upcycling-Projekt.“
Vom Hobby zum Beruf
Mit viel Liebe polierte sie seither Möbelstücke – von der antiken Vitrine bis zum schwer in Mitleidenschaft gezogenen Tisch – auf. Im Jänner wurde ihr Hobby schließlich zu ihrem zweiten beruflichen Standbein.
Als „Julie – Die Möbelfee“ lässt sie neben vereinzelten Auftragsarbeiten bei der Umgestaltung ihrer Werkstücke meist ihrer Kreativität freien Lauf. In verschiedenen Arbeitsschritten, vor allem aber mit selbst gemischter Farbe, entstehen so die Unikate.
„Ob das Ergebnis im Endeffekt dann meiner Vorstellungen entspricht, ist jedes Mal eine Überraschung“, schildert die St. Pöltnerin. Für einen Favoriten unter ihren Projekten könne sie sich aber nicht entscheiden
Gebrauchte Qualität
Wie viel Zeit sie in ein Objekt stecken muss, hänge davon ab, in welchem Zustand sich dieses befinde, erzählt sie. „Oft sind alte Möbel von besserer Qualität, Reparaturen kommen dennoch öfter vor“, erklärt die 29-Jährige. „Auch wenn ich sehr auf Qualität achte, ist es mir wichtig, dass meine Kunden die Möbel vorab persönlich besichtigen. Die Möbel sind eben gebraucht.“
Wer sich aber für ein Upcycling-Projekt entscheide, kaufe auch dessen Geschichte mit. „Ich habe bei einer Wohnungsauflösung Möbel erhalten, die 100 Jahre und älter sind. Was die wohl alles erlebt haben?“, sagt Julia Baumgartner, die Möbelfee, schmunzelnd.
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