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Die Gemeinderatswahl ist geschlagen, die Parteien rüsten schon für die neue Periode. Sehr viel Bewegung hat es im St. Pöltner Stadtparlament nicht gegeben, abgesehen davon, dass es durch den Einzug des Neos-Spitzenkandidaten Niko Formanek im Gemeinderat bunter geworden ist.
Das Ergebnis einer aktuellen Wahlanalyse ist schnell zusammengefasst: Die Mobilisierung ist bei der SPÖ diesmal nicht geglückt. Der ÖVP ist es da um einiges besser gegangen. Die FPÖ konnte auch in St. Pölten den Trend nach unten nicht aufhalten. Die Grünen sind – trotz der Turbulenzen in der Bundesregierung – im Aufwind. In der SPÖ sieht man das ähnlich.
Die Grafiken zeigen, wie in den einzelnen Stadtteilen gewählt wurde und welche Parteien in den meisten Sprengeln Gewinne und Verluste hatten.
„Für viele war von vornherein klar, dass der Bürgermeister wieder Matthias Stadler heißen wird. Die Zufriedenheit mit dem Status quo hat sicher einige Leute dazu veranlasst nicht wählen zu gehen“, heißt es aus der SPÖ. Dazu gekommen sei noch der Corona-Lockdown.
Am meisten hat die SPÖ in Pummersdorf und Waitzendorf (- 6,9 %) und im Süden der Stadt (- 5,8 %) verloren. Sogar zulegen konnte man in Pottenbrunn (+ 1,4 %) und Ratzersdorf (+ 2,3 %).
Auch wenn es diesmal ein Minus von drei Prozent gegeben hat. 56 Prozent ergeben für Bürgermeister Matthias Stadler noch immer eine klare absolute Mehrheit. Verbunden mit den Gerüchten, dass er ob dieses Ergebnisses weiter eine SPÖ-Option für den Bund wäre. Seine Reaktion darauf: „Ich halte meine Versprechen gegenüber der Bevölkerung und denke keine Sekunde darüber nach, St. Pölten zu verlassen. Diesen Gefallen werde ich der Opposition sicher nicht tun.“
Bei der ÖVP war der Zugewinn von 2,5 Prozent und einem Mandat der persönliche Erfolg von Matthias Adl, der wieder die Funktion des Vizebürgermeisters übernehmen wird.
Die ÖVP hat in fast allen Stadtteilen zugelegt, in der Innenstadt aber ganz leicht verloren. Mancherorts wird damit gerechnet, dass es Adls letzte Periode im Stadtparlament ist. Was er nicht bestätigt: „Das kann man noch nicht sagen, das Leben birgt so viele Überraschungen in sich.“ Diesmal schaffte die ÖVP Zugewinne in 59 Sprengeln, Verluste gab es nur in 13 Sprengel.
Die FPÖ ist mit dem Verlust von 5,8 Prozent auf den Stand der 90er-Jahre zurückgerutscht. Vor allem wegen der Turbulenzen in der Bundespartei. In nur 6 von 72 Sprengel konnten Zugewinne erzielt werden. Dennoch wird Klaus Otzelberger weiter die Freiheitlichen im Stadtparlament anführen.
Am Tag nach der Wahl posteten Funktionäre der Grünen, dass das Ergebnis zeige, wie stark sie an der Basis sind. Christina Engel-Unterberger, die in den Stadtsenat einziehen wird, war mit einem Plus von 5,3 Prozent die Gewinnerin des Tages. Am stärksten haben die Grünen in der Innenstadt zugelegt. Ein spannender Aspekt, weil sie für eine autofreie Innenstadt eintreten.
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