Der KURIER konnte in die Pläne Einblick nehmen, die dem Gemeinderat vorgelegt werden sollen. Fest steht, dass dem Wunsch nach etwas Grün Rechnung getragen wird. Deshalb soll an der Südseite des Areals eine Funktionszeile mit Bäumen und Sitzmöglichkeiten entstehen, Natursteine werden die Oberfläche prägen, die bei Ausgrabungen entdeckte mittelalterliche Kirche wird in Form einer Ortbetonplatte dargestellt. Und: In der Platzmitte soll eine Hochdrucknebelanlage (Kostenpunkt 293.000 Euro) eingebaut werden, diese „soll als Gestaltungselement und zur Verbesserung des Umgebungsklimas dienen“, wie es in dem Amtsbericht heißt.
Die Platzbeleuchtung wird wiederum an den Gesimsen der angrenzenden Gebäuden montiert, weiters wurden zwei Standorte für Bühnen festgelegt. Interessant ist auch, dass für die Aufstellung eines Weihnachtsbaumes ein Fundament errichtet werden soll. Das könnte bedeuten, dass der Weihnachtsmarkt tatsächlich vom Rathausplatz zum Domplatz übersiedelt. Die Projektkosten belaufen sich insgesamt auf 3,7 Millionen Euro.
Wie berichtet, haben Autos vor dem Dom künftig keinen Platz mehr. Zwar wurde der Bau der Domgarage mit 300 Stellplätzen bereits im Sommer 2021 von Bürgermeister Matthias Stadler und Bischof Alois Schwarz verkündet, doch bislang hat sich noch kein Betreiber und Errichter gefunden. Nach der kurzfristigen Absage eines Interessenten, laufen die Gespräche nach wie vor.
ÖVP und FPÖ pochen aber auf Ersatzflächen, eine Zustimmung zu dem Vorhaben am Domplatz ist deshalb fraglich. „Der Beschluss lässt viele Fragen offen. Die wichtigste: Wie geht es weiter mit der Bischofsgarten-Garage und damit den Ersatzparkplätzen für die Innenstadt? Es gibt einen gültigen Beschluss des Gemeinderats, der festlegt, dass Ersatzparkplätze in unmittelbarer Nähe eine Voraussetzung für einen autofreien Domplatz sind. Wie hält es die SPÖ-Stadtregierung mit der Beschluss-Treue?“, sagt VP-Klubobmann Florian Krumböck.
In dieselbe Kerbe schlägt auch Klaus Otzelberger von den Freiheitlichen. „Wenn keine neuen Parkplätze geschaffen werden, die als Alternative für jene am Domplatz dienen, dann gibt es von den Freiheitlichen ebenfalls keine Zustimmung.“
Die Grünen finden ebenfalls klare Worte. „Eine solche Asphaltsteppe ist vergleichbar mit einer brennheißen Herdplatte, die im Sommer das Verweilen und Flanieren am Domplatz geradezu verunmöglicht“, sagt Stadträtin Christina Engel-Unterberger.
Ganz anders die Stimmung im Rathaus, die SPÖ zeigt sich weiter optimistisch, dass alles wie geplant umgesetzt wird. „Wir setzen großes Vertrauen in den Bischof, die Domgarage wird ganz sicher kommen“, sagt SPÖ-Vizebürgermeister Harald Ludwig. Der Politiker verspricht im KURIER-Gespräch sogar, dass bereits im Sommer 2023 das erste Konzert am neu gestalteten Domplatz stattfinden werde.
Die rund 5.700 Quadratmeter große Fläche soll im Rahmen der Landeskulturhauptstadt 2024 die Hauptrolle spielen, zahlreiche Aufführungen sind bereits in Planung. Aber auch der Wochenmarkt soll weiterhin am Domplatz Station machen, entsprechende Versorgungsleitungen werden dafür gelegt.
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