Mega-Kran in St. Pölten: EVN baut neues Biomassewerk
Das gelbe Ungetüm ragt weit in den Himmel, 600 Tonnen ist es schwer und pro Tag 10.000 Euro teuer.
Der riesige Kran, der derzeit auf dem Gelände der Firma Salzer in St. Pölten steht, hat am Donnerstag eine schwere Aufgabe zu meistern. Eine knapp 60 Tonnen schwere Turbine musste in der neuen Biomasseanlage platziert werden, Mensch und Maschine gewannen dabei den Kampf gegen widrige Wetterbedingungen.
Die Anlage, die im Frühsommer kommenden Jahres in Betrieb gehen soll, wird künftig Ökostrom produzieren – für die Industrie und für Haushalte. Dass neben dem Millionenprojekt noch ein alter Kohleturm steht, zeigt auch den Wandel in der Energieversorgung.
„Das neue Biomassewerk zeigt auch, dass wir etwas für den Schutz unserer Natur und Umwelt tun“, sagte ÖVP-Landesvize Stephan Pernkopf. Niederösterreich, so der Politiker, produziere rund 40 Prozent des gesamten Ökostroms österreichweit und habe seit 2005 rund 37 Prozent CO2 eingespart.
Erst vor kurzem beschloss die Landesregierung ein mehr als 25 Millionen Euro teures Biomasse-Paket. In Lanzenkirchen (Bezirk Wiener Neustadt-Land), Neidling (Bezirk St. Pölten-Land) und Bisamberg (Bezirk Korneuburg) sollen neuen Anlagen errichtet werden, in Mödling, Gmünd und Ober-Grafendorf (Bezirk St. Pölten) sind Erweiterungen bestehender Werke geplant.
Gute Nachrichten aus Dürnrohr
Dass nun ausgerechnet am Areal der Unternehmensgruppe Salzer in der Landeshauptstadt auf grüne Energie gesetzt wird, ist kein Zufall: „Besonders in der Papierindustrie ist es wichtig, in Zukunft eine nachhaltige wettbewerbsfähige Energieversorgung zu haben“, betonte Geschäftsführer Thomas Salzer. Beeindruckt von der Anlage zeigte sich auch St. Pöltens Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ).
Laut EVN-Vorstandssprecher Stefan Szyszkowitz hat der Landesenergieversorger bereits vier Biomassewerke errichtet.
Gute Nachrichten hatte die EVN am Donnerstag übrigens auch aus Dürnrohr zu berichten. Die Müllverbrennungsanlage, die von der katastrophalen Flut schwer beschädigt wurde, konnte wieder hochgefahren werden. Die ersten Tests seien sehr positiv verlaufen, so Sprecher Stefan Zach.
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