S34: Naturschutzverhandlung startet mit Kundgebung der Gegner

S34: Naturschutzverhandlung startet mit Kundgebung der Gegner
Ab heute werden im VAZ St. Pölten naturschutzrechtliche Belange zum Bau der S34 geprüft. Davor luden die Grünen zur Kundgebung.

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Normalerweise stehen momentan Menschen in Reih und Glied vor dem VAZ St. Pölten an, um einen Antigen-Test durchführen zu lassen. Am Mittwochmorgen versammelten sich zahlreiche Menschen vor dem VAZ aber aus einem Grund, nämlich um einer Kundgebung der St. Pöltner Grünen beizuwohnen.  

Anlass dafür war die heute im VAZ St. Pölten startende naturschutzrechtliche Verhandlung des Landes Niederösterreich. Nachdem das Projekt im Jänner vor dem Bundesverwaltungsgericht diskutiert wurde, wird nun auf Landesebene weiter über den Bau verhandelt.  

"Völlig sinnlos"

Der designierte Grüne Gemeinderat Walter Heimerl-Lesnik sprach in seiner Eröffnungsrede von der S34 als "völlig sinnloses Bauwerk".

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Walter Heimerl-Lesnik ist nicht nur Obmann der Sprecher der Bürgerinitiative "S 34-sinnlos", sondern zieht für die Grünen auch in den Gemeinderat ein. 

Für ihn ist klar, dass die S34 keine Lösung des Verkehrsproblems der südlichen Stadteinfahrt bringen würde, sondern nur eine Verschiebung. "Alternativen würden nie geprüft", kritisierte er auch das Planungsverfahren. 

"Strukturen würden verschwinden"

Nach dem Gemeinderatswahlkampf gehe nun für die zukünftige Stadträtin und Chefin der St. Pöltner Grünen Christina Engel-Unterberger der Kampf weiter. Kleinbäuerliche und dörfliche Strukturen würden durch die Straße verschwinden. Die S34 hätte viele umweltschädlichen Folgen, unter anderem enorme Bodenversiegelung. 

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Christina Engel-Unterberger setzte sich vor dem VAZ gegen Bodenversiegelung ein.

Man wolle weiterhin Widerstand gegen das "aus der Zeit gefallene" Projekt leisten. "Es freut mich, dass dieser Widerstand Menschen aus den buntesten Richtungen verbindet", meint sie und spielt damit auf die Vertreter anderer politischer Parteien an, die zur Kundgebung gekommen waren.  

Neos sind gegen das Projekt

Unter diesen war auch der zukünftige Gemeinderat Nikolaus Formanek von den Neos. "In zehn Jahren werden uns unsere Kinder Fragen, warum so ein Blödsinn umgesetzt wurde", meint er in Bezug auf das geplante Projekt.

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Niko Formanek positionierte sich klar gegen den Bau der Schnellstraße. 

Doch auch die ÖVP war mit St. Pöltens Bauernbund-Obmann und Gemeinderatsmitglied Josef Bader bei der Kundgebung vertreten.

Dem Bau der S34 würden nicht nur landwirtschaftliche Flächen weichen müssen, sondern auch die Bewirtschaftung der übrigen Felder sei aufgrund von Wassermangel unmöglich. "Wir zerstören damit die Zukunft unserer Kinder", meint er.

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Auch ÖVP-Vertreter Josef Bader (rechts) setzte sich mit Nikolaus Formanek (Neos) und Christina Engel-Unterberger gegen die Straße ein. 

Wie die politischen Vertreter waren auch die restlichen Teilnehmer der Kundgebung bunt gemischt. Neben Grundbesitzern und Anrainern waren vor allem auch zahlreiche Bürgerinitiativen vertreten.  

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Die Plattform Pro St. Pölten setzt sich für die Erhaltung der St. Pöltner Grünflächen wie zum Beispiel den Altoona Park ein

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Dieter Schmidradler von der Klimahauptstadt 2024 nahm an der Kundgebung teil.

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Auch die Bauernschaft setzt sich gegen den Bau der Schnellstraße ein

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Die Exekutive begleitete die Kundgebung, musste aber nicht eingreifen

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Neben der Plattform Verkehrswende, der St. Pöltner Radlobby und weiteren Initiativen sprach sich auch Dieter Schmidradler von der Klimahauptstadt 2024 abermals gegen den Bau der Schnellstraße aus.

Auch die Plattform Pro St. Pölten war bei der Kundgebung stark vertreten. Bekannt ist die Plattform vor allem durch ihren Einsatz für den Fortbestand des Altoona-Parks. Man wolle aber generell alle Grünflächen der Stadt schützen und spreche sich deshalb auch gegen die S34 aus.

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