S34: Waldrodung, damit Wachtelkönig weiter brüten kann

S34: Waldrodung, damit Wachtelkönig weiter brüten kann
Asfinag ändert Pläne der Traisentalschnellstraße, um Vogel zu bewahren. Dafür müssen aber 2,8 Hektar Wald weichen.

Der KURIER berichtet ab sofort verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

Vergangenen Freitag wurde die Umweltverträglichkeit der Traisentalschnellstraße (S34) vor dem Bundesverwaltungsgericht (BVwG) weiter verhandelt. Einsprüche zum Natur- und Umweltschutz, vor allem rund um das Gebiet des ehemaligen Garnisonsübungsplatz (GÜPL) in Völtendorf, sorgte für Verhandlungsstoff.

Vom Aussterben bedroht

Markus Braun, Obmann der Forschungsgemeinschaft Lanius sprach bei einer Pressekonferenz vergangenen Donnerstag vom GÜPL als das ökologisch „herausragendste Gebiet der gesamten Region.“ Die S34 würde dieses aber in zwei Teile spalten, was etwa für den weltweit vom Aussterben bedrohten Wachtelkönig verheerende Folgen hätte.

Um der Vogelart ein Weiterleben im Gebiet zu ermöglichen, ändert die Asfinag nun ihre Pläne. So sollen 2,8 Hektar westlich der geplanten Strecke das neue Habitat des Vogels werden, wofür ein Wald weichen muss – den mag  er nämlich nicht. Obwohl das Gebiet östlich der Trasse in einem Gutachten des Vereins Lanius aus dem Jahr 2019 geeigneter wäre, zeigte sich ein Gutachter des Vereins vor Gericht mit den Änderungen einverstanden. 

Keine Ausgleichsflächen

Das zu rodende Gebiet muss den Grundbesitzern abgegolten werden, genügend Ausgleichsflächen gibt es aber nicht. „Nachdem man hier bereits an einem Punkt angekommen ist, wo zur Auflagenerfüllung offenbar die Grenze unserer natürlichen Reserven überschritten ist, muss das Vorhaben aufgegeben werden“, befindet S34-Gegner Dieter Schmidradler.

Zwar wurde die Verhandlung nach einem Tag geschlossen, bis 8. Februar können aber noch Stellungnahmen abgegeben werden. Diese Möglichkeit möchten die Projekt-Gegner nutzen.   

Kommentare