Prozess um Großbrand in St. Pölten: Es steht Aussage gegen Aussage

(Symbolbild)
Ein Zeuge belastet den angeklagten 30-Jährigen und umgekehrt. Nun soll ein Gutachten Licht in den Fall bringen.

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Marathon-Verhandlung am Freitag am Landesgericht St. Pölten. Stundenlang befragte der Richter den Angeklagten und Zeugen, um Licht in einen Fall zu bringen, der in Wolfsgraben im Bezirk St. Pölten nach wie vor für heftige Diskussionen sorgt.

Konkret geht es darum, wer für den Großbrand am 29. November 2020 verantwortlich ist. Wie berichtet, wurde ein Wirtschaftsgebäude ein Raub der Flammen, zudem sind mehrere Wohnungen in einem angrenzenden Haus seit dem Vorfall unbewohnbar. Der Schaden geht in die hunderttausende Euro.

Prozess um Großbrand in St. Pölten: Es steht Aussage gegen Aussage

Eine Person erlitt bei dem Feuer schwere Verletzungen

Die Staatsanwaltschaft beschuldigt einen 30-Jährigen, der Benzin in einen Ofen geleert haben soll. Der Mann blieb bei dem Brand unverletzt, sein Freund, der sich ebenfalls in dem Raum befand, erlitt schwere Verletzungen.

Prozess um Großbrand in St. Pölten: Es steht Aussage gegen Aussage

Opfervertreterin Nicole Nossek

„Ich habe definitiv keinen Benzin in den Ofen geschüttet“, beteuerte der Angeklagte. Er vermutet, dass das Opfer den Brand ausgelöst haben muss. Schlussendlich steht aber Aussage gegen Aussage, denn die zweite Person in dem Raum will es auch nicht gewesen sein. Der Zeuge sagte aus, dass er nach einem Toilettengang sah, wie aus einem Benzinkanister eine Flamme emporschoss.

Ob der Kanister zuvor vom Angeklagten zum Ofen getragen wurde, muss das Gericht jetzt klären.

Der Prozess wurde vertagt, ein weiteres Gutachten soll eingeholt werden. Opfervertreterin Nicole Nossek und Muna Dzudar, die Rechtsanwältin des 30-Jährigen, werden also in einigen Monaten wieder vor Gericht aufeinandertreffen.

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