Opfer in großer Angst: Nach Liebes-Aus wurde Mann in NÖ zum Stalker

20-Jähriger und mögliche 25-jährige Komplizin wurden festgenommen (Symbolbild)
Italiener tauchte immer wieder vor der Wohnung einer Pensionistin in NÖ auf. Täter könnte nun abgeschoben werden.

Jede fünfte Frau zwischen 18 und 74 Jahren in Österreich wurde im Laufe ihres Lebens Opfer von Stalking. Eine der Betroffenen ist eine Pensionistin aus dem Bezirk St. Pölten.

"Wenn es draußen finster wird, dann fürchte ich mich. Ich habe Angst, dass er wieder vor meiner Wohnung auftaucht", erzählt die 63-Jährige.

Der Mann, den die Frau in ihrem Leben nie wieder sehen will, wird in Handschellen zum Verhandlungssaal im Landesgericht St. Pölten geführt. Mit dem 54-Jährigen soll sie eine lockere Beziehung geführt haben. Doch als die Niederösterreich mit ihm Schluss machen wollte, ließ er nicht los.

Mehrmals soll er vor ihrer Wohnung aufgetaucht sein, schrieb der Frau Nachrichten aufs Handy. Auch die Polizei musste anrücken, um den Italiener zur Vernunft zu bringen. Schließlich wurde der ehemalige Kellner verhaftet und in die Justizanstalt St. Pölten gebracht. Dort soll er sich mit Justizwachebeamte angelegt haben, von einem Widerstand gegen die Staatsgewalt ist die Rede.

14 Monate bedingte Haft

"Die Vorwürfe stimmen. Ich möchte jetzt ein anderes Leben beginnen", sagt der Angeklagte zum Richter. Womöglich wird er diesen Wunsch in seinem Heimatland umsetzen müssen, denn das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl ist auf den Fall aufmerksam geworden. Nun könnte der 54-Jährige nach Italien abgeschoben werden.

Den Gerichtssaal verlässt der Italiener allerdings als freier Mann. Das Urteil: 14 Monate bedingte Haft, außerdem muss er dem Opfer 500 Euro Schmerzengeld zahlen. Für die Betroffene vor allem eines wichtig: Ihr Ex-Geliebter darf sich ihr nicht mehr nähern. Die Entscheidung des Richters ist allerdings noch nicht rechtskräftig. 

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