Denn die BH-Mitarbeiter sollen bei ihrer Nachschau Missstände festgestellt haben. Von Hunden mit beschnittenen Ohren (Kupieren) ist da die Rede und von Tieren, die in beengten Platzverhältnissen leben mussten. Zudem geht es um den Vorwurf des schweren Betrugs.
Der Angeklagte selbst bezeichnet sich als Hobby-Züchter. Die Hunderasse, die es ihm besonders angetan hat, sind American Bullies. Diese robusten und schweren Hunde fallen vor allem durch ihren großen Kopf und breiter Brust auf.
Zuerst legte sich der 30-Jährige einen Bully aus den USA zu. 15.000 Euro teuer, einen Kaufvertrag kann der Käufer bis heute nicht vorweisen. "Aber ich habe einen Stammbaum erhalten", sagt er zur Richterin. Er besorgte sich weitere Vierbeiner dieser Rasse, auch aus den Niederlanden.
Dass den Hunden später die Ohren kupiert wurden, bestreitet der angebliche Hobby-Züchter gar nicht. Er will es aber, so wie es ihm vorgeworfen wird, nicht selbst gemacht haben. "Das wurde von einem Tierarzt in der Slowakei gemacht. Und zwar fachgerecht, die Hunde mussten nicht leiden", gibt er bei dem Prozess zu Protokoll. Rechnungen zu den Terminen im Ausland kann er aber ebenfalls nicht vorweisen.
Klares Verbot
Fest steht, dass das Kupieren von Schwanz und Ohren bei Hunden durch das Tierschutzgesetz in Österreich bereits seit dem Jahr 2005 verboten ist. Stellt sich die Frage, warum er diese "kosmetischen Operationen" an seinen Tieren durchführen ließ. "Weil sie im Rudel manchmal aufeinander losgehen und sich in die Ohren beißen. Dadurch können schwere Verletzungen entstehen", weiß der 30-Jährige.
Es gibt aber noch einen weiteren Vorwurf gegen den Niederösterreicher. Denn der Mann soll mit seiner angeblichen Hobby-Zucht auch Geld verdient haben, obwohl er eigentlich beim AMS gemeldet ist. "Mein Mandant hat damit nie ein Einkommen erzielt", sagt dazu der Rechtsanwalt des Hunde-Fans.
Ein Urteil konnte in der Causa noch nicht gesprochen werden. Nun soll ein veterinärmedizinisches Gutachten klären, ob die Ohren der Hunde tatsächlich von einem Fachmann beschnitten wurden.
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