Damals, an einem Novembertag im Jahr 2022, gab es laut Staatsanwaltschaft zwei Veranstaltungen in der Kaserne in St. Pölten. Zu späterer Stunde habe der leicht betrunkene Landesmilitärkommandant eine Gastromitarbeiterin unter dem Vorwand eines Vier-Augen-Gesprächs in ein abgedunkeltes Nebenzimmer gelockt. In dem Raum soll sich Jawurek der Frau angenähert haben.
Letztlich kam es zum Geschlechtsverkehr. Dem Brigadier wurde seitens der Anklage vorgeworfen, „seine Machtposition ausgenutzt“ zu haben, weil er zuvor recht offensiv auf eine vom Opfer angepeilte Versetzung angespielt haben soll.
Der Offizier wurde freigesprochen. Das Urteil ist rechtskräftig, die Dienstenthebung aufgehoben. Allerdings lässt die Entscheidung der Bundesdisziplinarkommission noch auf sich warten, die sich ebenfalls mit der Causa beschäftigt.
Weil die Dienstzuteilung Jawureks sich nun dem Ende näherte, musste auf der Personalebene eine Entscheidung getroffen werden. Offiziell heißt es dazu aus dem Verteidigungsministerium, dass für den Brigadier "eine andere Einteilung" gefunden wurde.
Spricht man mit hochrangigen Militärs, dann wird es schon viel konkreter. KURIER-Informationen zufolge soll der ehemalige Militärkommandant von Niederösterreich ab 1. April zum Leiter der Abteilung Militärstrategie im Ministerium ernannt werden. Er folgt damit auf Brigadier Philipp Eder, der seit dem vergangenen Jahr Militärkommandant von Kärnten ist.
Mit dem neuen Top-Job Jawureks gelang den Verantwortlichen im Ministerium ein Spagat. Zu einem ist damit sichergestellt, dass der Brigadier einen gleichwertigen Posten wie zuvor in Niederösterreich bekommt, zu anderen wird er damit voraussichtlich nicht mehr in die Hesserkaserne zurückkehren.
Auftrag
Zu tun wird es für den Niederösterreicher künftig jedenfalls mehr als genug geben. Erst vor ein paar Tagen schwor Rudolf Striedinger, Chef des Generalstabes, alle Kommandanten des Bundesheeres auf eine neue Strategie ein. Das militärstrategische Ziel lautet nun: Das "Österreichische Bundesheer 2032+" muss dazu befähigt sein, Österreich gegen jeden militärischen Angriff zu verteidigen und sein Volk zu schützen.
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