Preisschock in St. Pölten: Fernwärme wird nochmals deutlich teurer
Am Dienstag konnte St. Pöltens SPÖ-Bürgermeister Matthias Stadler mit einer guten Nachricht aufwarten. Obwohl der Budget-Voranschlag ein Minus von etwa neun Millionen Euro aufweist, werden die Gebühren in der Landeshauptstadt nicht erhöht.
Es gibt aber auch eine schlechte Nachricht, die ebenfalls zigtausende Bürger betrifft.
Wie Erwin Ruthner, Geschäftsführer der Fernwärme St. Pölten, schriftlich mitteilte, kommt es ab 1. Jänner 2023 zu einer deutlichen Preissteigerung. Diese liege, so Ruthner, bei etwa 20 Prozent.
Vergleich
Dabei bewegten sich die Preise bereits in den vergangenen Monaten steil nach oben, wie ein Vergleich deutlich zeigt: Am 1. Jänner 2019 betrug der sogenannte Arbeitspreis bei der Objektzählung je Megawattstunde (MWh) noch 72,51 Euro netto, bei der Einzelverzählerung (in Wohnhausanlagen mit direkter Verrechnung der einzelnen Nutzeinheiten) bei 83,39 Euro je MWh.
Am 1. Juli 2022 war das Bild schon ein völlig anderes: ein für die Kunden besonders bitteres. Hervorgerufen durch den Krieg in der Ukraine und weiteren Krisen stiegen die Kosten für die Bürger bereits massiv. Der Arbeitspreis (bei Objektzahlung) lag bei knapp über 153 Euro, bei der Einzelverzählerung schon bei mehr als 176 Euro.
Und ab kommenden Jahr steht nochmals eine Steigerung von 20 Prozent an. Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Budgetentwicklung der Fernwärme selbst. Wird für heuer noch ein Ergebnis (nach Rücklagen) von minus 105.000 Euro erwartet, soll im kommenden Jahr ein Plus von 6,5 Millionen Euro vorliegen.
Versprochen wird aber, dass für die Wirtschaftsjahre 2022 und 2023 keine Gewinnausschüttungen vorgenommen werden sollen, heißt es. Die Stadt selbst hat bereits im Sommer auf diese bedrohliche Entwicklung reagiert. Eine Million Euro wurde an Förderung zur Verfügung gestellt, die vor allem an sozial bedürftige Menschen gehen soll.
31 Kilometer lange Transportleitung
Im Versorgungsbereich der Fernwärme sind mehr als 40 Prozent der St. Pöltner Haushalte und öffentlichen Gebäude an das rund 78 Kilometer lange Netz angeschlossen. Seit der Heizperiode 2009/10 werden zwei Drittel des Wärmebedarfs über eine 31 Kilometer lange Transportleitung aus Dürnrohr geliefert.
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