Ernstfall droht: St. Pölten erstellt Fernwärme-Notfallplan
Viele Experten halten es für möglich, dass Russlands Präsident Wladimir Putin den Gashahn komplett abdrehen wird. Dieses Szenario sorgt natürlich auch in der Landeshauptstadt St. Pölten für Unruhe und Verunsicherung. Am Donnerstag rückte Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) aus, um den Menschen die Angst vor exorbitanten Kosten bzw. Energie-Knappheit zu nehmen.
Dampfturbine
Im Rathaus erklärt man die Ausgangslage so: Der Primärenergieeinsatz der Fernwärme St. Pölten besteht zu ca. zwei Drittel aus Abwärme von der thermischen Abfallverwertungsanlage Dürnrohr, welche über eine 30 km lange Transportleitung in das Fernheizkraftwerk St. Pölten Nord befördert wird.
Die restliche Wärmeenergieaufbringung erfolgt über eine hocheffiziente KWK-Anlage (Strom und Abwärmenutzung) mit Dampfturbine sowie in der Spitzenabdeckung mit Erdgas-Heißwasserkesseln. Durch den hohen Anteil an Abwärme werde der Einsatz von Gas stetig reduziert und somit die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern geringer, heißt es seitens der Stadt.
„Bei Bedarf können wir aber auch bis zu 80 Prozent der Wärme aus Dürnrohr beziehen und es könnte Öl satt Gas zum Einsatz gebracht werden. Die Versorgung der Fernwärmekundenn ist somit in jedem Fall gesichert“, stellt Stadler klar.
Dazu kommt, dass sich die EVN drzeit aber auch mit der Errichtung eines Biomassewerkes beschäftigen, dessen Energie mittelfristig in das Fernwärmenetz eingespeist wird und dann ca. 12 Prozent des benötigten Wärmeaufkommens liefern soll, wird berichtet.
Sozial gestaffelte Förderung
In Sachen Preisgestaltung der Fernwärme hat die Stadt bereits die ersten Maßnahmen getroffen. Die kommende Preiserhöhung wurde mit 15 Prozent gedeckelt und es wird, wie berichtet, eine Million Euro für eine sozial gestaffelte Förderung zur Verfügung gestellt.
„Hinsichtlich der Maßnahmen bei einer möglichen Energiekrise ist zunächst einmal die Bundesregierung gefordert. Mir ist es jedoch wichtig, für St. Pölten eine umfassende Bestandsaufnahme durchzuführen und eine maßgeschneiderte Strategie festzulegen, um für den Notfall gewappnet zu sein“, betont der SPÖ-Politiker.
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