Pflege als Familienangelegenheit: Neue Forschung der FH St. Pölten

Pflege als Familienangelegenheit: Neue Forschung der FH St. Pölten
Um die Bedeutung von Familienräten in der häuslichen Pflege zu zeigen, suchen Forscher nun reale Fälle zur wissenschaftlichen Begleitung.

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Anfänglich brauchte Andreas Mutter (Name von der Redaktion geändert, Anm.) lediglich beim Einkaufen Unterstützung. Mit dem fortschreitenden Alter stieg aber auch der Pflegebedarf stetig. „Der größte Wunsch meiner Mutter war es, in ihrer vertrauten Umgebung bleiben zu können“, so Andrea. „Betreut wollte sie nur von meinen Töchtern und mir werden, aber das wäre nicht möglich gewesen.“

Entlastung für Pflegende

Um für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung zu finden, wurde ein Familienrat einberufen. Bei diesem Netzwerktreffen kommen meist Verwandte, Freunde, Bekannte und Nachbarn aus dem Umfeld der betroffenen Person zusammen, um gemeinsam Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten zu diskutieren.

Das helfe aber nicht nur, die Betroffenen selbst zu entlasten, wie Michaela Huber, Dozentin am Department Soziales der FH St. Pölten, erklärt: „Der Familienrat kann im Kontext der Pflege im häuslichen Bereich die Aufgaben gut verteilen, somit die Hauptpflegeperson entlasten und auch die Versorgung der zu pflegenden Person sicherstellen“.

Pflege als Familienangelegenheit: Neue Forschung der FH St. Pölten

Michaela Huber ist Projektleiterin der Forschung zu Familienräten im Pflegekontext.

Entlastung der pflegenden Angehörigen sei vor allem bei „Young Carers“, also Kindern und Jugendlichen, die in Pflege- oder Betreuungssituationen leben, wichtig.

Forschung im Feld

Zwar lobe laut der FH St. Pölten sogar das Sozialministerium den Familienrat als geeignetes Instrument dafür. Für eine breitflächige und vor allem finanziell geförderte Ausrollung dieser Methode brauche es aber noch wissenschaftliche Nachweise über die Wirksamkeit des Ansatzes.

Deshalb sucht Huber aktuell für ein Lehrforschungsprojekt reale Fälle (in Bezug auf die Pflege älterer Personen, wie auch Young Carers), deren Familienräte sie wissenschaftlich begleiten kann. „Im Gegenzug könnten die Familienräte kostenlos angeboten werden. Die Kosten liegen gewöhnlich zwischen 2.000 und 2.500 Euro“, so Huber.

Kontakt für Interessierte

Die Forscher der FH würden mit einem Koordinator den Prozess in mehreren persönlichen Treffen anonym dokumentieren; Interessierte außerhalb der Landesgrenzen von NÖ können sich melden unter: 0676/847228537 oder michaela.huber@fhstp.ac.at

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