Nacktfotos: St. Pöltner wurde von zwei Frauen erpresst
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Sie hatten sich im Internet kennengelernt, er kannte zwar ihren echten Namen nicht, trotzdem wurden sie rasch intim. Ein junger St. Pöltner schickte seinem virtuellen Flirt deshalb einige Nacktfotos und auch ein Video.
Es dauerte nicht lange, bis ein Foto plötzlich auf seiner Facebook-Seite auftauchte. "Warum haben Sie das gemacht?", fragt Richter Markus Grünberger die 23-Jährige, die bei ihren Eltern lebt und seit Jahren auf Jobsuche ist. "Ich weiß es nicht", sagt sie.
Peinlich und verstörend genug für das Opfer möchte man meinen, doch damit war die Geschichte noch nicht zu Ende. Denn eine andere Internet-Userin (19) sah das Foto, speicherte es ab und kam auf eine (kriminelle) Idee: Sie schrieb den St. Pöltner an und forderte Geld, insgesamt 600 Euro. Ansonsten, so die Drohung, würde sie es wieder veröffentlichen.
Die Hauptangeklagte nahm auch Kontakt mit der 23-Jährigen, die die Fotos ursprünglich bekommen hatte, auf und schrieb ihr: "Sollen wir ihn erpressen?" Antwort: "Jaaa!"
Angeklagte entschuldigte sich
Das Opfer überwies tatsächlich das Geld, die Frau kaufte sich davon ein neues Handy. "Meines war kaputt, ich brauchte dringend ein neues", sagt sie. Doch der St. Pöltner verständigte in weiterer Folge die Polizei, am Dienstag mussten sich die beiden Frauen am Landesgericht St. Pölten verantworten. Der Vorwurf: Erpressung.
"Ich schäme mich so, es tut mir leid", sagt die 19-Jährige, die sich bei dem jungen Mann auch persönlich entschuldigt. Das Duo wurde zu einer bedingten Haftstrafe in der Höhe von sechs Monaten verurteilt. Nicht rechtskräftig.
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