"An der Akzeptanz der Bevölkerung, zum Beispiel wenn es um die Zuschauerzahlen bei ÖFB A-Team Spielen geht, ist noch Aufholbedarf. Dies ist natürlich auch von den Medien abhängig", meint sie.
Generell habe sie in den letzten Jahren aber eine positive Entwicklung des Sportangebotes für Mädchen beobachtet.
Akademie als Gewinn
Der Damenfußball habe vor allem durch die Gründung der ÖFB Frauenakademie in St. Pölten vor knapp zehn Jahren profitiert: "Durch das qualitativ hochwertige Training in der Akademie und dem SKN vor Ort, besteht für die Schülerinnen während der Ausbildung, aber auch später als Absolventinnen die Möglichkeit, im Spitzensport Fuß zu fassen", so die Direktorin.
Nicht nur die Zentralisierung der besten Spielerinnen aus Österreich in St. Pölten, sondern auch die optimalen Gegebenheiten des gesamten Campus wären für die "äußerst positive Entwicklung" verantwortlich.
So hätten die Schüler nicht nur die Trainingsstätten vor der Internatstür, sondern auch Sportpsychologie, Mental- und Verletzungstraining, Physiotherapie und mehr direkt am Campus.
Prominente Absolventinnen
Viele namhafte Sportlerinnen haben im BORGL die Schulbank gedrückt, so zum Beispiel Manuela Zinsberger, die für Arsenal und das ÖFB Damenteam im Tor steht.
Doch auch abseits des Fußballfeldes häufen sich die Namen erfolgreicher Absolventinnen, wie beispielsweise Kristin Wieninger und Funda Celo, die im Karate brillieren. Aber auch Leichtathletin Lena Pressler und Gewichtheberin Sarah Fischer gingen in St. Pölten zur Schule.
Immer mehr Mädchen drücken die Schulbank
Insgesamt besuchen in diesem Schuljahr 359 Nachwuchsportlerinnen und Nachwuchssportler das BORGL, den Großteil davon machen mit 244 Schülern immer noch Burschen aus.
"Das Verhältnis hat sich von Beginn an ständig weiterentwickelt", erklärt Schletz. Das liege vor allem an der laufend steigenden Anzahl von Fachverbänden, wie zum Beispiel der Sportakrobatik, die eine Ausbildung an der Schule ermöglichen. "Auch Okanagan Eishockey nimmt seit kurzer Zeit Mädchen auf, vor allem aber durch die ÖFB Frauenakademie wurde die Anzahl der Athletinnen ständig erhöht", so die Direktorin.
Sportakrobatik rein weiblich
Unter den insgesamt 22 verschiedenen Sportarten, die vom BORGL betreut werden, gibt es nur eine einzige, die rein von einem Geschlecht betrieben wird: Die komplett weibliche Sportakrobatik. Großteils weiblich ist auch das Ballett, wobei es dort auch wenig Burschen gibt.
Laut der Direktorin würden auch immer mehr Mädchen "Burschensportarten" professionell ausüben. "Besonders bei Fußball, Gewichtheben und Eishockey zeigt sich ein Trend."
Es beginnt bei den Eltern
Generell beginne der Eintritt ins "Sportlerinnenleben" aber schon bevor die Schülerinnen ans BORGL kommen: "Es beginnt bei den Eltern, mit dem Angebot der Fachverbände wird dann gefördert und weiterentwickelt", so die Direktorin.
"Grundsätzlich spielt sicher auch das Sportangebot der jeweiligen Schule in der Unterstufe eine große Rolle. Schulsport sollte hier in seiner Bedeutung nicht unterschätzt werden", ist sich Schletz sicher.
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