8 Autos angezündet: Er ist der Serienbrandstifter von St. Pölten

Am 14. Dezember schlug das Feuer-Phantom zum letzten Mal zu. In der Jahnstraße zündete der von der Polizei seit Wochen gesuchte Täter einen VW an. Obwohl die Feuerwehr rasch zu Stelle war, brannte der Wagen völlig aus - Totalschaden.
Kurze Zeit später konnten Beamte des Landeskriminalamtes Niederösterreich (Abteilung für Brand-, Sprengstoff- und Explosionsdelikte) um Chefermittler Erich Rosenbaum einen 31-jährigen Verdächtigen festnehmen. Die Verhaftung setzte auch ein Ende unter eine Brandserie, die die Landeshauptstadt in Atem hielt.
Der KURIER kennt alle Hintergründe zu dem Verbrechen. Wer der mutmaßliche Täter ist und wie ihm die Fahnder auf die Schliche kamen.
Der letzte Tatort in der Jahnstraße war zugleich auch der Ort der Festnahme. Der Serienzündler hatte hier seit kurzem gewohnt, zuvor war der Niederösterreicher als obdachlos gemeldet.
Die Ermittler waren dem 31-Jährigen aber bereits zuvor dicht auf den Fersen gewesen. Denn St. Pöltner Kriminalisten und das Landeskriminalamt verfügten bereits über gute Hinweise zu dem Niederösterreicher.
Bei der Tat gefilmt
Der Grund: In der Klostergasse, in der der Brandstifter Ende November einen BMW abgefackelt haben soll, wurde der damals noch unbekannte Täter von einer Videokamera erfasst. Damit lag der Kripo auch erstmals eine Personenbeschreibung vor.
Diese Aufnahme und weitere Ermittlungsschritte führten schließlich zur Verhaftung des Feuerteufels.
Bei den Einvernahmen gab es dann aber gleich die nächste Überraschung. Der Beschuldigte gab zu, bereits am 30. August ein Auto in St. Pölten in Brand gesteckt zu haben. Diesen Vorfall hatte die Polizei noch gar nicht auf dem Radar. Insgesamt soll der Verdächtige acht Autos in der Stadt zerstört haben.
"Ich habe Stimmen gehört"
KURIER-Informationen zufolge soll der 31-Jährigen bei seinen Taten immer gleich vorgegangen sein. Er schlug mit einem Stein die Heckscheibe des Autos ein, legte Papier in den Pkw hinein und zündete es an.
Fest steht mittlerweile auch, dass der Niederösterreicher, der nun in der Justizanstalt St. Pölten auf seinen Prozess wartet, unter einer psychischen Erkrankung leiden dürfte. Er habe Stimmen gehört, die ihm zu seinen Taten verleitet hatten, gab der Mann gegenüber der Polizei an.
Wie hoch der Schaden ist, den der Serienbrandstifter angerichtet haben soll, ist noch nicht genau verifiziert. Die Summe dürfte aber sehr hoch ausfallen, war zu erfahren. Der nun gefasste Zündler dürfte übrigens auch Hecken und Müllcontainer in der Landeshauptstadt in Brand gesteckt haben.
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