Kriminalität im Corona-Jahr: So sicher ist St. Pölten
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"Es war die beste Entscheidung, die wir jemals getroffen haben", sagt Stadtpolizeikommandant Franz Bäuchler. Mit der besten Entscheidung meint der Oberst die Eröffnung einer Polizeistation am St. Pöltner Hauptbahnhof im Jahr 2015.
Denn das Areal gilt, wenn man so will, nach wie vor als Kriminalitätshotspot in der Landeshauptstadt. Die Gründe dafür liegen auf der Hand: Der Bahnhof hat sich in den vergangenen Jahren zu einer immer größeren Drehscheibe entwickelt, Kleinkriminelle nutzen Menschenansammlungen für Diebstähle aus.
Dazu kommen Amtshandlungen, die in den Zügen passieren: Oftmals geht es um Maskenverweigerer, Betrunkene, Drogendealer.
Zehn Prozent weniger Straftaten
Betrachtet man die am Donnerstag präsentierte Statistik, dann ist und bleibt St. Pölten in Sachen Kriminalität allerdings weiterhin ein ruhiges Pflaster. Wie vom KURIER berichtet, wurden von Jänner bis Dezember 2020 um mehr als zehn Prozent weniger Delikte ( insgesamt 4.008 Straftaten) verzeichnet als noch im Jahr zuvor.
Sehr erfreulich sind auch die Zahlen bei der Aufklärungsquote: Diese ist mit 56,8 Prozent um 6,1 Prozent gestiegen.
Klar ist, dass diese Entwicklung sehr stark mit der Corona-Pandemie zusammenhängt. Ein Beispiel: Jahr für Jahr werden beim Frequency-Festival rund 300 Diebstähle verzeichnet. Im Vorjahr musste die Mega-Veranstaltung Corona-bedingt abgesagt werden.
Aber auch die Grenzkontrollen und Lockdowns schreckten viele Kriminelle ab. Die Folge: Weniger Einbrüche.
Landesweiter Vergleich
Betrachtet man die absoluten Zahlen, gibt es in den Bezirken Mödling und Baden mehr Straftaten als in St. Pölten. Die Landeshauptstadt liegt im Vergleich an dritter Stelle.
Am stärksten sind die Straftaten im vergangenen Jahr in Bruck/Leitha (-20,7%) und in Waidhofen/Thaya (-20%) zurückgegangen. Nur in zwei Bezirken sind die Straftaten im Corona-Jahr gestiegen: In Neunkirchen um 3,5% und in Waidhofen/Ybbs um 3,5%.
Internet-Kriminalität hat zugenommen
In einem Bereich wurde allerdings ein kräftiger Anstieg verzeichnet. Die Internet- und Bestellkriminalität hat im vergangenen Jahr nochmals deutlich zugenommen - niederösterreichweit um 18,4 Prozent. "Immer mehr Menschen befinden sich vor dem Computer, müssen sich für eine Tat nicht aus dem Haus bewegen. Der Trend verwundert also nicht", sagt Bäuchler.
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