Eine Woche vor Weihnachten ging FPÖ-Spitzenkandidat Klaus Otzelberger mit neuen Kriminalitätszahlen an die Öffentlichkeit. Dabei handelte es sich um allerdings nur um eine Halbjahresbilanz für 2020. Das Ergebnis sorgte dennoch für Alarmstimmung bei dem Freiheitlichen. Laut seinen Informationen war die Gesamtkriminaliät in St. Pölten mit 2.020 angezeigten Delikten um 5,8 Prozent gestiegen.
Doch dies ist nur die halbe Wahrheit wie sich nun zeigt.
Denn dem KURIER wurde aus gut informierten Kreisen bereits das Ergebnis in Sachen Sicherheit für das gesamte Jahr 2020 zugetragen. Normalerweise wird die Statistik immer erst im Februar veröffentlicht. Und hier schaut die Lage deutlich besser aus, wie sich nun zeigt.
Weniger als 4.000 angezeigte Delikte
Wurden im Jahr 2019 noch etwas mehr als 4.400 Delikte (Rohdaten, Anm.) in der Landeshauptstadt angezeigt, waren es ein Jahr später "nur" noch knapp 4.000. Das entspricht einem Minus von rund zehn Prozent. Ein Rückgang wurde vor allem bei Einbrüchen aber auch Taschendiebstählen verzeichnet, in manchen Bereichen sogar um fast 50 Prozent. In Sachen Internetkriminalität und Bestellbetrügereien hingegen gingen die Zahlen weiter steil nach oben.
Erfahrene Ermittler berichten, dass dieser Trend natürlich auch mit den Lockdowns zusammenhänge. Zudem hätten Grenzschließungen bzw. Kontrollen deutlich zu einem Absinken der Kriminalität beigetragen.
Ruf nach mehr Polizisten
Was die Parteien in St. Pölten aber seit Jahren vereint, ist der Ruf nach mehr Polizisten. ÖVP-Vizebürgermeister Matthias Adl will nun Nägel mit Köpfen machen. Gemeinsam mit den Polizeibeamten Josef Neumeyr und Tamara Bollwein wurde in diesen Tagen mit Innenminister Karl Nehammer über die Personalsituation in St. Pölten diskutiert.
„Gerade aufgrund des Wachstums von St. Pölten und den bekannten Problemen, die man aus falscher Korrektheit nicht links liegen lassen darf, sehen wir den Bedarf für zusätzliche Polizeikräfte in St. Pölten. Eine Aufstockung des Personalstandes ist ein Wunsch, für den sich Minister Nehammer auch offen gezeigt hat“, sagte Adl nach dem Treffen.
Im Gespräch sind zumindest fünf zusätzliche Beamte für St. Pölten.
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