Jungwinzerin mit Frauenpower zwischen Weingarten und Keller

Jungwinzerin mit Frauenpower zwischen Weingarten und Keller
Kathrin Brachmann aus Traismauer sorgt mit ihren Weinen nun auch als Finalisten der Schlossquadrat-Trophy für Aufsehen.

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Gerade einmal ein Jahr nach der Matura übernahm Kathrin Brachmann mit 20 Jahren das Familienweingut im Traisental. Fünf Jahre später ist die Jungwinzerin immer noch glücklich über ihre Entscheidung: „Es war ein Sprung ins kalte Wasser, aber so kann ich nach meinen eigenen Vorstellungen arbeiten“, erklärt Brachmann.

Anders als viele ihrer Mitschüler an der Weinbauschule Klosterneuburg, war die Übernahme für sie aber nie in Stein gemeißelt: „Ich habe mich bewusst für diesen Beruf entschieden“, erzählt die 25-Jährige. Unterstützung bekommt sie nach wie vor von ihrem Vater Josef, nach dem sie den Betrieb in 4. Generation führt.

Mehr als nur Managerin

Bewirtschaftet werden rund sechs Hektar – unter anderem Rebflächen in den Lagen Rosengarten und Sonnleithen. „Ein Minibetrieb“, wie Kathrin Brachmann lachend meint. Für sie aber die perfekte Größe: „Ich stehe selbst im Weingarten, wie auch im Keller und forme die Weine nach meinen Vorstellungen“, schätzt sie die Vielfältigkeit ihrer Arbeit. „Würden wir wachsen, wäre ich irgendwann nur mehr Managerin.“

Zu den wichtigsten Sorten am Weingut zählen Grüner Veltliner, Riesling sowie Muskateller, wobei die 25-Jährige jeden „Jahrgang als Lehrmeister“ sieht, wie sie auf ihrer Homepage mitteilt.

Einzige Frau im Finale

Auch bei der Jury der Schlossquadrat-Trophy, die heuer bereits zum 12. Mal Jungwinzern im Wiener Restaurant Gergely’s eine Bühne bietet, kamen Brachmanns Weine gut an. Als einzige Frau steht sie nun neben fünf weiteren Nachwuchswinzern im Finale des Wettbewerbs. Am 8. März – passend zum Weltfrauentag – stellt sie sich mit ihren Weinen der Einzelverkostung.

Jungwinzerin mit Frauenpower zwischen Weingarten und Keller

Kathrin Brachmann und Jürgen Geyer, Geschäftsführer und Initiatorder Schlossquadrat-Trophy

Eine junge Frau als Winzerin sei in der Branche immer noch kein Standard. Viele würden den Familienbetrieb in gewissen Bereichen unterstützen: „Bei mir ist es schon speziell, da ich alles mache“, erzählt Brachmann. „Das Selbstbewusstsein kommt mit der Zeit. Nicht ernstgenommen zu werden, sehe ich als Herausforderung.“ Ihre Kunden vom Gegenteil zu überzeugen, komme ihr oft als Überraschungseffekt zugute.

Mehr Infos: www.schlossquadrat-trophy.at und www.weingutbrachmann.at

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