Wenn es um Einschläge in sein Haus geht, dann bringt der Pensionist aus Schwerbach im Bezirk St. Pölten schon eine gewisse Routine mit. Zwei Autos flogen bereits aus der Kurve im Ortseingang, am 3. Dezember 2020 war es dann ein Lkw. Ein Vorfall, der den Hausbesitzer aber zum Nachdenken brachte. „Seitdem sitze ich mit einem unguten Gefühl im Wohnzimmer. Bei Schnee oder Nässe kann so ein Unfall ja jederzeit wieder passieren“, ist sich der 63-Jährige sicher.
Ungeschützt
Sein Haus ist ungeschützt, denn eine Leitplanke gibt es nicht. Der Schaden zuletzt war dementsprechend groß, Risse zogen sich durch zwei Räume.
Mehr als 49.000 Euro kostete die Sanierung, die Arbeiten wurden im Oktober abgeschlossen. „Ich bin froh, dass rechtzeitig vor dem Winter alles abgeschlossen wurde“, sagt Melcher.
Versicherung machte Fehler
Die Probleme waren für den Niederösterreicher aber damit noch nicht vorbei. Denn bis zuletzt sah es danach aus, dass er einen Teil der Kosten selbst zu tragen habe. Der Grund: Die Versicherung zahlte für gewisse Arbeiten nur den Nettowert und zog den Zeitwert des Hauses ab. „Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, dass ich als Geschädigter draufzahlen muss“, so Melcher.
Schließlich schaltete sich der KURIER in die Causa ein und nahm Kontakt mit der Allianz-Versicherung auf. Dort fiel man aus allen Wolken, denn Mitarbeitern war ein Fehler in der Abrechnung unterlaufen. „Wir bitten um Entschuldigung, das Geld wurde bereits überwiesen“, betonte ein Sprecher am Freitag.
Und auch der Wunsch nach einer Leitschiene soll sich für Melcher nun endlich erfüllen. Während der Pensionist noch mit der Gemeinde über eine Errichtung verhandelt, schaltete sich das Büro von Verkehrslandesrat Ludwig Schleritzko in die Angelegenheit ein. „Wir werden an dieser Stelle eine Leitplanke errichten“, heißt es aus dem Büro des ÖVP-Politikers.
Bleibt zu hoffen, dass die Maßnahme rasch umgesetzt werden kann. Denn bald soll in der Region wieder Schnee fallen. Damit steigt auch wieder die Gefahr für die Hausbewohner.
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