Erster Blick auf das umstrittene Kinderkunstlabor in St. Pölten
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Es blieb bis zuletzt ein großes Geheimnis, nun legte die Politik die Karten auf den Tisch. Am Mittwoch wurde ein erster Architektenentwurf für das geplante Kinderkunstlabor im Altoona-Park in St. Pölten präsentiert. Es soll, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, "eine kreative Werkstatt für alle Genres der Kunst sein, in der sich Kinder entfalten können, in dem im Innen-und Außenbereich alle Sinne angesprochen werden und der darüber hinaus für alle Generationen ein schöner Ort des Verweilens sein wird."
Bis 2024 soll das 12 Millionen Euro teure Vorhaben auf der Grünfläche in Nähe zum Landhausviertel realisiert werden, derzeit laufen Gespräche über eine Drittelfinanzierung (Bund, Land, Stadt).
Indoor-Spielplatz
Umgesetzt wird das Kinderkunstlabor von Michael Salvi (Schenker Salvi Weber Architekten ZT GmbH). Er sprach von einer einzigartigen Aufgabenstellung, "einerseits radikal aus der Kinderperspektive zu denken", andererseits aber einen ernstgemeinten Kunstbegriff zu vermitteln: "Der Holzbau, der in den Park nur punktuell eingreift und den Baumbestand belässt, wird auf vier Ebenen neben Ausstellungsräumen, Laborflächen und Büros auch sowohl Indoor- als auch Outdoor-Spielplätze und ein Cafe beinhalten."
Wie berichtet, hat das Projekt bereits im Vorfeld aber auch für gehörig Wirbel gesorgt. Die Bürgerplattform "Pro St. Pölten" kritisierte den Standort und sammelte bereits rund 2.000 Unterschriften. "Wir sind nicht gegen das Kinderkunstlabor, aber gegen den Standort. Damit wird eine der letzten innerstädtischen Grünflächen zerstört", sagt Ulrike Nesslinger.
"Leuchtturmprojekt"
Die Verantwortlichen widersprechen dieser Ansicht vehement. Insgesamt werde nur ein Fünftel der Gesamtfläche des Altoona-Parks mit seinen 5.500 Quadratmetern verbaut. "Der Mammutbaum bleibt erhalten, der Park wird sogar noch aufgewertet", sagt Bürgermeister Matthias Stadler, der das Kinderkunstlabor als "Leuchtturmprojekt" bezeichnete. Aus dem Rathaus heißt es zudem, dass rund 3.300 Menschen per Unterschrift ihre Zustimmung zu dem Vorhaben mitgeteilt hätten.
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