„Kette ich mich an einen Baum“: Protest gegen Kinderkunstlabor

„Kette ich mich an einen Baum“: Protest gegen Kinderkunstlabor
Das Leuchtturmprojekt von Stadt und Land sorgt in St. Pölten weiter für gehörig Wirbel.

Es ist eher ungewöhnlich, dass 20 Menschen auf einmal durch den Altoona-Park in der Landeshauptstadt spazieren, normalerweise wird die Grünfläche zwischen City und Regierungsviertel nur von wenigen Menschen genutzt.

Doch an diesem Donnerstag hat sich eine Bürgerplattform auf der Wiese zwischen den prächtigen Bäumen eingefunden, sie haben Transparente und einen Brief an Bürgermeister Matthias Stadler mitgebracht. Die Aktivisten haben eine klare Botschaft: Sie wollen nicht, dass der Park verbaut wird.

12 Millionen Euro Kosten

Wie berichtet, haben sich Stadt und Land entschlossen, hier das Kinderkunstlabor zu errichten. Es ist das Leutturmprojekt im Rahmen der Landeskulturhauptstadt 2024, insgesamt werden zwölf Millionen Euro investiert. Es gehe darum, so Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner und Stadtchef Stadler bei der Präsentation, den Kindern nicht nur zeitgenössische Kunst zu vermitteln, sondern sie auch selbst in Ateliers experimentieren zu lassen.

„Kette ich mich an einen Baum“: Protest gegen Kinderkunstlabor

Exklusiver Blick auf das Kinderkunstlabor

Die Verantwortlichen versprachen zudem, dass der Park nicht zerstört, sondern aufgewertet werde. Spielflächen sollen entstehen und neue Sitzgelegenheiten. Das Kinderkunstlabor selbst, könne sogar auch als eine Art Lärmpuffer zur stark befahrenen Straße fungieren, hieß es.

Standort-Diskussion

Die Projektgegner sind da anderer Meinung. „Die Idee ist gut, der Standort nicht. In St. Pölten gibt es genug Leerstände, oder man könnte den Bau in die Fachhochschule oder den Schulcampus integrieren“, sagt Obfrau Ulrike Zöchling.

Grünfläche

Sie befürchten zudem, dass für das Kinderkunstlabor Bäume gefällt werden müssen. „Wenn das der Fall ist, werde ich mich an einen Baum ketten. Es ist eine der letzten Grünflächen in der Innenstadt. So geht es einfach nicht“, betont Mitstreiterin Ulrike Nesslinger.

Sie hoffen, dass die Politik noch einlenkt und nach einer Alternative sucht. Doch danach sieht es derzeit freilich nicht aus, das Vorhaben ist längst auf Schiene. Versprochen wurde seitens der Politik allerdings, dass die Anliegen der Bürger einfließen sollen.

Wann die Bauarbeiten gestartet werden, ist noch unklar.

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