"Der neue Domplatz wird nur etwas für hartgesottene Saunagänger"

"Der neue Domplatz wird nur etwas für hartgesottene Saunagänger"
Am Montag wurde im St. Pöltener Gemeinderat das neue Domviertel beschlossen. Die Diskussion fiel teils recht hitzig aus.

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In wenigen Tagen beginnt der Bau des neuen Domplatzes in St. Pölten, am vergangenen Montag gab es dafür grünes Licht im Gemeinderat - besiegelt wurde das 3,7 Millionen teure Projekt allerdings nur mit den Stimmen der SPÖ, die die absolute Mehrheit hält.

Das Vorhaben sorgte bereits im Vorfeld für Diskussionen, Kritiker befürchten eine "Asphalt-Wüste" im Herzen der Stadt, die Befürworter hingegen sprechen von einem "Meilenstein für die Stadtentwicklung".

"Der neue Domplatz wird nur etwas für hartgesottene Saunagänger"

So soll der Domplatz neu aussehen

Wie der KURIER berichtete, soll bereits im Sommer 2023 das erste Konzert auf dem Areal stattfinden. Neben einer Bühne wird es einen Schanigarten, eine Sprühnebelanlage und sechs Bäume geben. "Andere Kommunen werden sich an diesem Projekt orientieren", war sich SPÖ-Vizebürgermeister Harald Ludwig bei seiner Rede am Montag sicher.

Zweifel

Daran haben die Grünen allerdings große Zweifel. "Wir begrüßen zwar, dass der Domplatz künftig autofrei sein wird, aber uns fehlt die Begrünung", betonte Gemeinderat Paul Purgina. Seine Sorge gilt außerdem der befürchteten Hitzeentwicklung auf dem Areal. "Der Domplatz könnte im Sommer nur etwas für hartgesottene Saunagänger werden."

Diskussion um Parkplätze

Und immer wieder wurde bei der Gemeinderatssitzung das Thema Parkplätze diskutiert. Kritik kam von der ÖVP, weil die in Aussicht gestellten Ersatzstellflächen beim Bischofsgarten noch nicht fixiert wurden. "Wenn die Tiefgarage erst im Jahr 2024 fertig gebaut ist, dann haben wir ein Jahr lang keine Parkplätze", betonte Vizebürgermeister Matthias Adl. In dieselbe Kerbe schlugen die Freiheitlichen. "Von uns gibt es nur dann eine Zustimmung, wenn gleichzeitig mit dem Bau des Domplatzes neue Parkplätze entstehen", so Gemeinderat Martin Antauer.

Nicht vor Ort war am Montag Niko Formanek von den Neos. Aber auch seine Haltung zu dem Vorhaben ist klar: "Die Pläne sind völlig absurd."

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