Da Vinci Code im Spital: Roboter operiert Patienten in St. Pölten

Da Vinci Code im Spital: Roboter operiert Patienten in St. Pölten
Vier Arme und 3-D-Optik sollen die Arbeit erleichtern. Trainiert wird mit Tierpräparaten.

2,9 Millionen ambulante Behandlungen, 290.000 stationäre Aufenthalte und 145.000 Operationen finden pro Jahr in den Landeskliniken in Niederösterreich statt.

Neben den Tausenden Menschen, die im medizinischen Bereich arbeiten, kommen aber auch immer mehr Maschinen zum Einsatz.

Vorteile für Erkrankte und Ärzte

Am Uni-Klinikum in St. Pölten läuft derzeit die Einschulung auf dem „Da Vinci OP-System“. Das nach Leonardo da Vinci benannte roboter-assistierte Chirurgiesystem bietet sowohl für die Erkrankten als auch für die Ärzte zahlreiche Vorteile.

Ursprünglich wurden entsprechende Geräte in den 1980er-Jahren vom US-Militär entwickelt, um Soldaten aus der Distanz operieren zu können. Nach der Weiterentwicklung und Einführung in Europa und den USA fanden die ersten Anwendungen bei Herz-Operationen und in weiterer Folge bei urologischen Eingriffen statt.

Tiefenwahrnehmung

„Der da Vinci Roboter bringt viele neue Möglichkeiten. Durch die minimal-invasive Methode ohne großen Schnitt sind die Eingriffe und Heilungsverfahren für die Patienten deutlich schonender und genauer“, erklärt Peter Götzinger, Leiter der Klinischen Abteilung für Chirurgie in der Landeshauptstadt.

Das Hightechgerät besteht aus einer Arztkonsole, einem Patientenwagen mit vier Roboterarmen, einer Videoanlage und einem Informationssystem. Der Operateur steuert an der Konsole alle Bewegungen der Instrumente und des Endoskops. Durch die 3-D-Optik erhält man ein bis zu zehnfach vergrößertes, dreidimensionales Bild mit echter Tiefenwahrnehmung des Operationsfeldes. Die Arme des Roboters können dabei in Echtzeit und punktgenau gesteuert werden.

Da Vinci Code im Spital: Roboter operiert Patienten in St. Pölten

Bereits seit einigen Wochen trainieren Mediziner auf dem „Da Vinci OP-System“. Bei dem Training kommen auch Tierpräparate zum Einsatz.

„Der technologische Fortschritt in der Medizin schreitet rasch voran. Dabei kommen auch roboter-assistierte Systeme zum Einsatz, die wir jetzt unseren Patienten und Ärzten zugänglich machen“, berichtet Landesvize Stephan Pernkopf (ÖVP). Rund 2,6 Millionen Euro wurden in diese Anschaffung am Universitätsklinikum investiert.

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