St. Pölten: Caritas-Film zeigt die vielen Gesichter psychischer Erkrankungen
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"Sie sind wie ungebetene Gäste,die nicht mehr gehen möchten." Mit dieser treffenden Beschreibung für psychische Krankheiten startet der neue 27-minütige Film der Caritas St. Pölten und Niederösterreich-West.
Damit soll auf die starke Präsenz dieser psychischen Erkrankungen in unserer Gesellschaft aufmerksam gemacht werden. Denn laut Caritas habe jeder sechste Mensch in Österreich im Laufe seines Lebens mit mentalen Krankheiten zu kämpfen. Betroffene würden aber noch immer auf Vorurteile und Unverständnis stoßen. Mit dem Film von Manuel Hahn und Thomas Hadinger soll genau dieses Tabu gebrochen werden.
"Psychische Krankheiten sind menschlich"
Durch die Lebensgeschichten von fünf Betroffenen soll psychischen Erkrankungen ein Gesicht gegeben werden. Die Erzählungen von Martina, die nach traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und Jugend mit Angstzuständen und Panikattacken zu kämpfen hat oder auch jene von Alexander, der mit schweren Depressionen in eine Tagesstätte und ein Wohnhaus der Caritas gekommen ist, zeigen, dass psychische Krankheiten etwas Menschliches sind. Und somit auch, ebenso wie physische Beschwerden, Beachtung und Behandlung notwendig haben.
Depressionen, Schizophrenie, Angstzustände oder auch Alkohol- und Drogensucht sind also Probleme, die meist nur durch professionelle Hilfe gelöst werden können. In diesem Zusammenhang werden die vielfältigen Angebote der Caritas in diesen Bereichen vorgestellt. Diese reichen vom psychosozialen Dienst, über Familienberatung und Psychotherapie bis hin zur Suchtberatung und weiteren Angeboten.
Beratung für mehr als 15.000 Menschen
"Psychische Erkrankungen können jede und jeden treffen und brauchen eine professionelle und behutsame Begleitung und Unterstützung, die das professionelle Team der Caritas bieten kann“, versichert Susanne Karner, der Caritas Bereichsleiterin für Menschen mit psychischen Erkrankungen. Ziel der Einrichtungen ist es unter anderem, psychisch belastete Personen zu betreuen und zu stärken sowie ihre Selbstbestimmung Selbstständigkeit zu fördern. Im vergangenen Jahr konnten so mehr als 15.000 Menschen beraten und begleitet werden.
„Dieser Film gibt einen berührenden Einblick in das Leben von Menschen mit psychischen Erkrankung und zeigt eindrücklich, mit wie viel Know How und Einfühlungsvermögen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf die jeweiligen Klientinnen und Klienten eingehen“, sagt Caritas Generalsekretär Christoph Riedl. Die offizielle Premiere des Films fiel aufgrund der Corona-Situation leider ins Wasser.
Den Film gibt es allerdings auf der Website der Caritas St. Pölten & Niederösterreich West zu sehen.
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