Brutales Brüderpaar wollte die Polizei aufmischen
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Herr D. muss eine Zeit lang überlegen, die Frage der Richterin hat ihn sichtlich aus dem Konzept gebracht. Dabei geht es nur darum, wie der 22-Jährige bislang seinen Lebensunterhalt bestritten hat. „Ich habe noch nie richtig gearbeitet, ich bin noch nie dazu gekommen“, sagt er schließlich. Sein Bruder, ein Jahr jünger und ebenfalls serbischer Staatsbürger, lebt ebenfalls von seinen Eltern.
Oder auch vom Staat, denn die beiden sitzen in Haft, werden in Handschellen der Richterin vorgeführt. Das Leben hinter Gittern kennen sie bereits, denn kurz bevor sie am 1. Oktober in Loosdorf im Bezirk Melk für einen großen Polizeieinsatz gesorgt hatten, waren sie aus der Haft entlassen worden. Jetzt sitzen sie wieder ein.
Alkohol und Drogen
In Loosdorf wollten die beiden Serben ein Familienmitglied besuchen, es wurde reichlich Alkohol getrunken und gekifft. Mit der Feierstimmung war es allerdings rasch vorbei, den es entwickelte sich ein Streit mit einem jungen Mann. „Er wollte auf meine Schwester losgehen“, sagt der 22-Jährige. Dafür setzte es Prügel. Das Opfer wurde in den Schwitzkasten genommen, dann schlug einer der Angeklagten auf den Mann ein. Dieser erlitt eine Gehirnerschütterung und Rissquetschwunden.
Vertagt
Danach machte sich das Brüderpaar zum Bahnhof auf, dort attackierten sie einen Afghanen. Als die Polizei eintraf und die Personaldaten der Verdächtigen aufnehmen wollte, widersetzen sich die Serben. Es folgten ein Gerangel, eine Ladung Pfefferspray und eine kurze Flucht in einen Garten. Schließlich konnten die Angreifer festgenommen werden.
Bei dem Prozess in St. Pölten bekannten sich die beiden Männer teilweise schuldig, Urteile gab es aber noch nicht – vertagt.
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