"Bitte draußen parken": Pendler sollen mit Öffis nach St. Pölten kommen

"Bitte draußen parken": Pendler sollen mit Öffis nach St. Pölten kommen
Bezirks-VP will Einpendler an den Stadteinfahrten mit Bussen abholen. Für die SP ist dies ein veralteter Ansatz.

Der KURIER berichtet verstärkt aus der Landeshauptstadt St. Pölten. Wenn Sie über alle wichtigen Themen in der Stadt informiert bleiben wollen, dann können Sie sich hier oder am Ende des Artikels für den wöchentlichen Newsletter "Ganz St. Pölten" anmelden.

Über 36.300 Personen pendeln tagtäglich aus dem Bezirk St. Pölten zum Arbeiten in die Landeshauptstadt. Spürbar werden diese Zahlen der Statistik Austria, auf die sich die VP St. Pölten beruft, für viele Pendlerinnen und Pendler vor allem bei der morgendlichen Suche nach (kostenfreien) Parkplätzen rund um die Innenstadt.

Flexibler und komfortabler

Um die Pendler aus den Umlandgemeinden vom Auto in die Öffis zu bringen, brauche es laut den Vertretern der Volkspartei im Bezirk attraktivere Umstiegsmöglichkeiten. Regionalbussen mangle es laut Florian Krumböck, St. Pöltner VP-Klubobmann und Bundesrat, nämlich oft an Flexibilität und Komfort. Bieten könnten dies hingegen die LUP-Busse der Landeshauptstadt. Konkret sollten Autofahrer bereits an den Stadtgrenzen abgeholt werden.

„Wir wollen ihnen einen einfachen Umstieg auf die Öffentlichen Verkehrsmittel in der Stadt ermöglichen. Eine Möglichkeit hierfür sind Pendlerparkplätze an den Stadteinfahrten und Endstationen des LUP“, konkretisiert Krumböck. Als erster Standort wurde das Gewerbegebiet Radelberg vorgeschlagen, wodurch die Stadteinfahrt vom unteren Traisental entlastet werde.

"Bitte draußen parken": Pendler sollen mit Öffis nach St. Pölten kommen

VP-Klubobmann Florian Krumböck und die Herzogenburger VP-Stadträte Maximilian Gusel und Erich Hauptmann fordern einen Pendlerparkplatz im Gewerbegebiet Unterradelberg.

Zuspruch findet dieser Plan in den Umlandgemeinden: „1.100 Pendelnde leben in Herzogenburg. Wir wollen ihnen eine Möglichkeit bieten, um ihren Arbeitsweg umweltfreundlich und komfortabel zu gestalten", erklären die Herzogenburger VP-Stadträte Maximilian Gusel und Erich Hauptmann. Für Krumböck könne die Radelberger Lösung dann als Beispiel für Entlastung auch an anderen Stadteinfahrten dienen.

„Nicht durchdacht“

Ganz so einfach gehe das aber nicht, wie der für den Verkehr zuständige Vizebürgermeister Harald Ludwig (SPÖ) betont. „Der Ansatz ist gut gemeint, aber nicht genug durchdacht. Wer schon im Auto sitzt, steigt nicht für die letzten Meter um. Es ist eine veraltete Ansicht zu erwarten, dass man dies mit Parkplätzen schafft“, übt Ludwig Kritik.

Dennoch habe die Stadt St. Pölten in den letzten Jahren, auch gemeinsam mit dem Land NÖ, in Pendlerparkmöglichkeiten investiert. So wurden laut Ludwig beispielsweise Parkplätze im Norden von Richtung Pottenbrunn, aber auch bei der Autobahnabfahrt St. Pölten Ost bei Wagram realisiert. Was laut Ludwig aber fehle, seien Öffi-Angebote auf der Schiene: „Die Leute werden wie etwa mit der Auflassung der Haltstelle Hart-Wörth im Gewerbegebiet im Süden St. Pöltens förmlich in die Autos gedrängt.“

LUP bis über die Stadtgrenzen

Viel sinnvoller wäre es, laut dem Vizebürgermeister die Pendler direkt am Wohnort abzuholen. „Ziel ist es, das LUP-Netz bis ins Umland auszubauen“, so Ludwig. In diesem Punkt ist man sich seitens der Sozialdemokraten auch mit der Volkspartei einig. Denn auch Krumböck betont, dass der LUP mittelfristig auch über die Stadtgrenzen hinaus Angebote liefern müsse.

Kommentare