Tore auf für den neuen Innenstadtgarten in St. Pölten
Es waren langwierige Verhandlungen notwendig, bis eine Einigung auf dem Tisch lag. Schließlich machte es ein Baurechtsvertrag über 99 Jahre möglich, dass Stadt und die Diözese St. Pölten eine Lösung fanden.
Jetzt dürfen sich die Bürger über einen neuen Innenstadtgarten freuen, die Eröffnung fand vor einigen Tagen statt. Kostenpunkt: rund eine Million Euro.
„Dieses neue, ruhige Platzerl mit Rosenbeeten, Pergola, einer Sitzgruppe unter schattenspendenden Bäumen, Springbrunnen und Laubengang machen den Garten mit Blick auf die Domkirche perfekt“, freut sich Bürgermeister Matthias Stadler.
Priesterseminar
Das grüne Juwel ist in der Alumnatsgasse zu finden, die jetzt zu einer Fußgängerzone umgewidmet wurde. Der etwa 2.000 Quadratmeter große Klostergarten war einst von den Franziskanern zum zugehörigen Kloster im mittelalterlichen Viertel angelegt worden.
Später wurde aus dem Kloster das Priesterseminar, danach wollte eigentlich die Caritas das Objekt nutzen. Doch daraus wurde schließlich nichts. „Der Bürgermeister und ich haben damals gleich das Potenzial des Gartens erkannt. Wir dachten uns, dass man daraus sicher ein Schmuckstück machen könnte, das der gesamten Bevölkerung zugänglich gemacht werden sollte“, erzählt Baudirektor Wolfgang Lengauer.
Freude an dem Garten werden auch jene Studenten haben, die die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) absolvieren. Diese zieht, wie berichtet, von Krems in das ehemalige Alumnatsgebäude in
der Landeshauptstadt. „Sie werden hier eine grüne Oase vorfinden, die ihnen Möglichkeiten zum Lernen und Entspannen bietet“, sagt Diözesanbischof Alois Schwarz.
Bombentrichter
Aber auch die Bauarbeiten förderten schon viel Interessantes zutage. Entdeckt wurde nicht nur ein Bombentrichter, sondern auch Dutzende Helme und Teile von Gasmasken sowie weitere Kriegsrelikte aus der NS-Zeit.
Die Fundstücke sind laut Stadtarchäologe Roland Risy auch Teil der im Juni eröffneten Ausstellung „Blick in den Schatten – St. Pölten und der Nationalsozialismus“.
Kommentare