50.000 Euro in der Unterwäsche: Vierfach-Mutter war falsche Polizistin
Als die Angeklagte im November des Vorjahres von Fahndern in Wien aufgespürt wurde, hatte sie 50.000 Euro bei sich. Die Scheine hatte die 27-Jährige in ihrer Unterwäsche versteckt, Golddukaten im Wert von 22.000 Euro befanden sich in ihrem Haar. Echte Ermittler legten der falschen Polizistin Handschellen an und nahmen sie mit aufs Revier.
Sechs Monate später sitzt die Polin auf der Anklagebank im Landesgericht St. Pölten. Sie bekennt sich zwar schuldig, will aber sonst nicht viel erzählen. Fest steht laut Staatsanwalt, dass die Frau als falsche Polizistin betagte Pensionisten um viel Geld erleichtert haben soll. 180.000 Euro beträgt die Schadenssumme. In einem Fall wurden Polizistin „Schwarz“, wie sich die Angeklagte genannt haben soll, 71.000 Euro übergeben.
Polizei-Trick
Von Polen aus sollen die Taten eingefädelt worden sein. Der „Polizei-Trick“ ist zwar mittlerweile sehr bekannt, doch noch immer gehen Menschen den Betrügern auf den Leim. Beim Kautionsbetrug melden sich unbekannte Täter bei den meist älteren Opfern, geben sich als Kriminalbeamte aus und teilen mit, dass die Tochter oder der Sohn einen schweren Verkehrsunfall verursacht habe und eine Kaution bezahlt werden müsse. Sollte die Kaution in meist fünfstelliger Höhe nicht bezahlt werden, müsse die Tochter oder der Sohn eine Haftstrafe verbüßen.
Die 27-Jährige soll das Geld schließlich von den Opfern abgeholt haben, ein weiterer Angeklagter, ebenfalls ein Pole, soll als Fahrer fungiert haben.
Er bestreitet die Vorwürfe, will nur ein Taxiunternehmer sein. Von den kriminellen Machenschaften seiner Kunden habe er nichts gewusst, behauptet er.
„Ich war in einer schwierigen finanziellen Lage. Ich bereue sehr, was ich getan habe“, zeigt sich die Vierfachmutter voll geständig. Auspacken über die Hintermänner will sie aber nicht, zu groß dürfte die Angst vor Racheaktionen sein.
Die Urteile: Jeweils 33 Monate Haft, der Chauffeur hat sich Bedenkzeit erbeten.
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