3.200 Bürger wehren sich gegen neues Rewe-Lager in St. Pölten

3.200 Bürger wehren sich gegen neues Rewe-Lager in St. Pölten
Bürgerinitiative will Mega-Bau in St. Pölten mit Unterschriften verhindern.

Große Bauland-Reserven und die unmittelbare Nähe zur Autobahn A1 machen das Industriegebiet im Süden der Landeshauptstadt für Firmen-Ansiedelungen attraktiv. So auch für den Rewe-Konzern: Dieser plant dort im Stadtteil St. Georgen ein rund 17 Hektar großes neues Frischelager.

Empörung in der Bevölkerung

Allerdings schätzen auch viele Anrainer das Gebiet als Naherholungsraum bzw. als landwirtschaftliche Nutzfläche. Die Ankündigung des großrahmigen Bauvorhabens im vergangenen Juni sorgte aber nicht nur deshalb für Empörung in der Bevölkerung.

Damals hatte der Gemeinderat mit einem Grundstücksverkauf die Weichen für das Projekt gestellt.

Kritisiert wird vor allem der massive Bodenverbrauch des Projekts: „Boden ist ein kostbares Gut, das es besonders im Hinblick auf die zukünftige Ernährungssicherheit der Region zu schützen gilt“, ist Romana Drexler von der Bürgerinitiative „Bodenschutz St. Pölten“ überzeugt.

3.200 Unterschriften

Mit dieser Meinung ist die Sprecherin, die seit Kurzem gegen das Projekt auf die Barrikaden geht, offensichtlich nicht alleine. Wie die Projektkritiker am Dienstag mitteilten, unterschrieben in den letzten vier Wochen mehr als 3.200 Bürgerinnen und Bürger gegen das geplante Frischelager.

Damit wollen die Gegner nun von ihrem Initiativantragsrecht Gebrauch machen und ihr Anliegen auf die Tagesordnung des Gemeinderats bringen.

Appell an Politik

Sie wollen die Politik überzeugen, das betroffene Grundstück umzuwidmen, womit der Bau verhindert werden könnte. Konkret halte sich die Stadt St. Pölten laut den Gegner nämlich nicht an das niederösterreichische Raumordnungsgesetz: Das künftige Bauareal in St. Georgen hätte „aufgrund des fehlenden Hochwasserschutzes längst in Grünland rückgewidmet werden müssen“, argumentieren die Aktivisten.

In den kommenden vier Wochen wird nun die Gültigkeit der Unterschriften durch die Stadtwahlbehörde geprüft. Da für einen Antrag 600 Stimmen nötig sind, dürfte das Anliegen bereits in der Gemeinderatssitzung am 26. Juni Thema sein. Bis dahin möchte die Initiative noch das Gespräch mit allen Parteien suchen.

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