S8: Weitere vier Jahre Wartezeit

Autos stauen sich am 22.12.2012 in München (Bayern) auf der Autobahn A99 vor dem Autobahn-Kreuz München Süd. Nach dem hohen Verkehrsaufkommen am Samstag erwartet der ADAC für den 23. und 24.12.2012 eine Entspannung auf den deutschen Autobahnen. Foto: Tobias Hase/dpa +++(c) dpa - Bildfunk+++
Östliches Weinviertel verfügt weiter über keine ordentliche Straße nach Wien

Das östliche Weinviertel wartet sehnlichst auf eine leistungsfähige Straßenverbindung von und nach Wien. Die täglichen, kilometerlangen Staus der Pendler auf der B8 und der B3 in Richtung Wien lassen die Politiker offensichtlich völlig kalt. Gleiches gilt für den Schwerverkehr, der durch die Gemeinden rollt. Die geplante Marchfeldschnellstraße S8 beziehungsweise die Verlängerung der S1 sollen das Problem endlich lösen. Doch bei beiden Projekten herrscht Stillstand.

„SPÖ-Nationalrat Rudolf Plessl hat mir verbindlich zugesagt, dass der Bescheid für den Weiterbau der S1 sofort nach der Nationalratswahl vom Infrastrukturministerium erlassen wird. Jetzt haben wir bereits Mitte November. Vom Bescheid weit und breit keine Spur“, ärgert sich Walter Krutis, der Bürgermeister von Raasdorf.

Der KURIER fragte bei der Asfinag beziehungsweise beim Infrastrukturministerium nach, wie denn der aktuelle Stand der beiden Straßenprojekte sei.

Betont wurde von beiden Stellen, dass ein allfälliges Budgetloch keine Auswirkungen auf die beiden Straßenbauprojekte habe, da sich die Asfinag ausschließlich aus der Lkw-Maut und den Autobahnvignetten finanziere. Das Asfinag-Bauprogramm für 2013 bis 2018 sei festgelegt und von den derzeitigen Regierungsverhandlungen nicht betroffen.

Im UVP-Verfahren zur S1 gab es im Sommer noch nachträgliche Eingaben, die gerade von der UVP-Behörde geprüft würden. Sobald das abgeschlossen sei, werde der Bescheid erlassen. Damit sei „in den nächsten Monaten zu rechnen“. Ein Baubeginn werde für 2014 angestrebt.Die S8 wurde im Juli 2011 zur UVP eingereicht. Ende Juli 2012 wurde ein Verbesserungsauftrag eingereicht. Derzeit läuft das UVP-Verfahren. Der Baubeginn wird mit 2014 angestrebt, die Fertigstellung der S8 mit 2017.

Die Verwertung des ehemaligen Landesgerichts auf dem Hauptplatz ist längst beschlossene Sache. Doch bevor das historische Gebäude mit der denkmalgeschützten Fassade unter dem klingenden Titel „Karree Korneuburg“ Geschäftsflächen, Wohnungen, Büros und auch eine Tiefgarage beheimaten wird, muss ein Großteil der Immobilie abgerissen werden.

Da ab morgen, Donnerstag, bereits die Abrissbirne an der Wiener Straße zum Einsatz kommt, muss die Wiener Straße in dem Bereich komplett gesperrt werden. Und zwar bis zum 21. November. Der Verkehr wird über den Ring umgeleitet. Auf der anderen Seite des Hauptplatzes ist die Zufahrt ungehindert möglich. Die Komplettsperre tritt Donnerstag um Mitternacht in Kraft.

Um die Nachnutzung des Gebäudes sicherzustellen, wurde zwischen der Hypo Niederösterreich und der ARE Austrian Real Estate Development eine eigene Projektgesellschaft gegründet. Mit der Gemeinde Korneuburg wurde ein Nachnutzungskonzept ausgearbeitet. Um ein Hotelprojekt wird hinter den Kulissen seit Monaten gerungen. Laut Hypo befinde man sich noch in der Evaluierungsphase. Ende des Jahres soll es aber eine Entscheidung geben.

Nach dem Abriss des Außentraktes geht es im Inneren mit dem Abriss der riesigen Häfenmauern weiter. Dafür muss aber nur der Gehsteig gesperrt werden. Baubeginn soll 2015 sein.

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