Die Rettung des Ötscherland-Expresses ist mit Finanzspritze des Landes fix

Trestlework-Brücken
2026 soll die Schmalspurbahn im Ötscherland wieder ein attraktives Touristenmagnet sein.

Mit einem Beschluss in der heutigen Sitzung der Niederösterreichischen Landesregierung hat das Land NÖ das Signal zur Rettung des Ötscherland-Express endlich auf Grün gestellt.  Mit einer kräftigen Finanzspritze soll die 17 Kilometer lange Schmalspurstrecke zwischen Kienberg-Gaming und Lunz am See wieder als touristische Attraktion aufgepäppelt werden.

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Vor dem Beginn der heurigen Saison stand sogar ein Verkauf der Bergstrecke, die der letzte Rest der früheren Ybbstalbahn ist, zur Diskussion. Dieser ist nun vom Tisch, die Strecke bleibt im Besitz der Landes-Tochter Növog. Der Verein NÖ-Lokalbahnen (NÖLB-B) bleibt der Betreiber des nostalgischen Ötscherland-Express. Er leistet mit großem Freiwilligen-Einsatz, aber auch unter ständiger Finanznot maßgebliche Arbeit am Erhalt der Strecke.

Freude und Erleichterung war beim für das Verkehrswesen zuständigen LH-Stellvertreter Udo Landbauer (FPÖ) zu vernehmen. Er hatte sich bereits bei der Amtsübernahme für die Rettung der Schmalspurbahn ausgesprochen. Eine Dreiviertelmillion Euro soll in die Sanierung der maroden Strecke gesteckt werden.

In den Gemeinden Gaming und Lunz  gab es zwischenzeitlich aber auch laute Rufe, statt der desolaten Bahnstrecke eine attraktive Fahrradtrasse anzulegen. Unter Bahnfans und Kulturgutschützer löste das große Empörung aus. "Der heutige Tag ist ein Wendepunkt zur Erhaltung des kulturellen und infrastrukturellen Erbes in unserem Heimatland“, jubelte Landbauer, weil in der Regierungssitzung der Beschluss für die Sanierung gefasst werden konnte.

"In den kommenden drei Jahren wird die Erneuerung, die durch die Betreiber der Museumsbahn durchgeführt wird, mit rund 750.000 Euro vom Land Niederösterreich gefördert“, bestätigte Landbauer. Der Ötscherland-Express und die Ybbstalbahn-Bergstrecke seien aufgrund ihres Hochgebirgscharakters und den Kunstbauten, wie etwa den beiden Trestlework-Brücken, einzigartig in ganz Österreich und Europa, erklärte der LH-Vize.

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Die Sanierung dieser malerischen Eisenbahnstrecke sei also nicht nur eine gute Nachricht für Eisenbahn-Nostalgiker, sondern auch für Kultur- und Naturliebhaber, viele touristische Zielgruppen könnten als Nutzer angesprochen werden, schilderte Landbauer.

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Albert Malli, der Vertreter der Museumsbahn kündigte auch bereits einen attraktiven Fahrplan für 2026 an. "Dazu werden wir Kooperationen mit den Gemeinden und Tourismusbetrieben in der Region eingehen“, sagte er.

Halbe Strecke

Derzeit wird aufgrund des desolaten Zustands und aus Sicherheitsgründen nur die halbe Strecke zwischen Kienberg-Gaming und Pfaffenschlag befahren.

2026 sollen die historischen Züge dann zwischen Lunz und Kienberg-Gaming von Mai bis Oktober und im Dezember an Samstagen, Sonn- und Feiertagen als saisonaler Museumsverkehr mindestens zwei Mal täglich in beide Fahrtrichtungen fahren, kündigte Landbauer an.

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