Ein Erfolgsunternehmen also, dass auch ein entsprechendes „Zuhause“ braucht. Und dieses wurde am vergangenen Sonntag eröffnet: Im Reishof wurden nicht nur Lagerungs-, Verarbeitungs- und Büroräumlichkeiten vereint, sondern auch Vermarktungs- und Verkostungsbereiche verwirklicht.
Den Reis erleben
Das erklärte Ziel: Die Verarbeitungskapazitäten fördern. Aber auch Reisfans sollen Einblick in den Anbau und die Verarbeitung des Korns bekommen, und ihren „ÖsterReis“ sowie Nebenprodukte auch gleich mit nach Hause nehmen können.
„Unsere Besucher können den Reis erleben und erhalten Einblicke in die Produktion, vom Feld über das Entspelzen bis hin zum Polieren“, sagt Sandra Neumeyer im KURIER-Gespräch. Und diese läuft wohl völlig anders, als man es sich vorstellen würde; das beginnt schon am Feld, wo der Reis nicht im Wasser, sondern trocken angebaut wird.
Denn die Wässerung der Reisfelder in Asien dient einzig und allein dazu, das Unkraut zu unterdrücken. In Gerasdorf wird das Unkraut hingegen händisch gejätet; Familie und Freunde packen nach wie vor mit an, bis hin zur händischen Verpackung des Produkts. Denn "ÖsterReis" ist und bleibt trotz der steigenden Nachfrage ein Familienunternehmen, das Gregor und Sandra Neumeyer mit zwei Angestellten schupfen.
Weltweit einmalig
Der Reis aus Gerasdorf – das sich mittlerweile auch stolz als „Gereisdorf“ bezeichnet – beliefert aktuell neben Privatkunden 300 Händler in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Auch Großkunden wie Babynahrungshersteller oder Bäckereien werden bedient. Denn "ÖsterReis" ist nicht nur ein regionales Produkt, sondern auch eines ohne bitteren Beigeschmack.
„Mit unserem Reishof schaffen wir einen Ort, an dem Menschen den Reisanbau hautnah erleben und die Bedeutung regionaler Lebensmittelproduktion erkennen können. Wir sind stolz, als Erster weltweit arsenfrei-zertifizierten Reis anzubieten und damit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit unserer Konsumenten zu leisten“, so Gregor Neumeyer. Reis ohne das Arsen werde ein immer größeres Thema, bemerkt auch Sandra Neumeyer bei den Kunden. Denn das giftige Halbmetall gelangt vor allem beim bewässerten Anbau in die Wurzel des Reiskorns.
Zur Eröffnung der Reiswelt fand auch LH-Stellvertreter und NÖ Bauernbundobmann Stephan Pernkopf lobende Worte für das ungewöhnliche Start-up aus dem Weinviertel. „ÖsterReis ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie innovativ, jung und zukunftsorientiert unsere Landwirtschaft ist. Dieses Projekt bringt nicht nur gesunde, regionale Lebensmittel auf unsere Tische, sondern bietet auch eine wirtschaftlich interessante Anbaualternative für unsere Landwirte.“ Die Reiswelt wurde vom Land Niederösterreich, dem Bund und der EU mit Geldern unterstützt.
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