"ÖsterReis": Lokaler Reisanbau in Österreich nimmt Fahrt auf

"ÖsterReis": Lokaler Reisanbau in Österreich nimmt Fahrt auf
Bereits 15 Landwirte aus Ostösterreich bauen Reis an. Verkauf über Bioläden und Internet steigt kontinuierlich.

Kann Reis in Österreich angebaut werden? Natürlich. Der gelernte Informatiker und Landwirt Gregor Neumeyer aus Gerasdorf/NÖ startete bereits 2016 mit der Marke "ÖsterReis". Inzwischen sind 15 Landwirte, vor allem aus Ostösterreich, mit einer Anbaufläche von rund 60 Hektar für ÖsterReis tätig, schreibt der NÖ Wirtschaftspressedienst.  Jetzt möchte Neumeyer den Produktionsstandort Gerasdorf erweitern und neue Produkte anbieten. Auch ein Erlebnisbauernhof rund um das Thema Reis ist geplant.

„In Österreich Reis anzubauen heißt in den Trockenanbau zu gehen", erläutert Neumeyer. "Im Gegensatz zu asiatischen Ländern, aber auch zu Italien fluten wir nicht. Das ist für mich ein ökologisches Gebot. Es bedeutet aber auch, dass wir viel mehr Arbeitsstunden zu leisten haben. Schließlich muss das Unkraut – im Gegensatz zum Nassreisanbau – einzeln ausgezupft werden.“ Letztlich würden auch viele heimische Böden diese Flutungen nicht vertragen, das Wasser würde nicht abfließen.

"ÖsterReis": Lokaler Reisanbau in Österreich nimmt Fahrt auf

Gregor Neumeyer

Neumeyer erhält fast täglich Anfragen von Landwirten, viele würden sich aber wieder zuürckziehen, weil der Arbeitsaufwand hoch sei.   Dazu kämen klimatische Rahmenbedingungen, die in Ostösterreich mit langen Trockenperioden stärker ausfallen als in anderen Regionen des Landes. Und dann spiele – wie stets in der Landwirtschaft – auch das tatsächliche Wetter eine Rolle. Im Vorjahr war der Mai sehr regnerisch. Das hat letztlich dazu geführt, dass die Ernte um 50 Prozent geringer war als im Jahr davor. "Das muss ein Betrieb auch verkraften.“

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Reispflanze - Sujetfoto

Online- und Ab-Hof-Verkauf

Die Nachfrage nach heimischem Reis ist laut Neumeyer enorm und kontinuierlich im Steigen. Derzeit werden rund 40 Prozent von „ÖsterReis“ online und ab Hof verkauft. Weitere 40 Prozent werden über Bioläden, Hofläden und Greißlereien abgesetzt, etwas bleibt auch noch für den regionalen Lebensmitteleinzelhandel übrig.  Aktuell werden etwa 120 Tonnen Reis angebaut, in den nächsten Jahren will man eine Verdopplung auf 240 Tonnen erreichen. Ein Kilo „ÖsterReis“ kostet rund 12 Euro, durchschnittliche Kilopreis von Reis liegt bei 3 bis 4 Euro.

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