Red-Bull-Erpresser drohte auch mit vergiftetem Whiskas

APA11901460-2 - 14032013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0682 CI - THEMENBILD - Illustration zum Thema "Red Bull-Dose": Eine Frau trinkt am Donnerstag, 14. März 2013, in Wien ein Red Bull aus der Dose. APA-FOTO: HERBERT P. OCZERET
Führender Konzern in Österreich erhielt ebenfalls Drohbriefe. DNA überführte den Verdächtigen.

Der „Red Bull“-Erpressungsfall hat eine weit größere Dimension als angenommen. Der mutmaßliche Täter, der 47-jährige Georg L. aus Vösendorf im Bezirk Mödling (NÖ), hatte gedroht, die Dosen mit Keimen zu kontaminieren. Der Mann soll auch bei einem zweiten Konzern versucht haben, Millionen zu erbeuten. Beim bekannten Süßigkeiten- und Tierfutter-Erzeuger „Mars Austria OG“ in Bruck an der Leitha (NÖ) ist im Frühjahr ebenfalls ein Erpresserbrief eingegangen. Der Verfasser drohte damit, vergiftetes Tierfutter in Umlauf zu bringen.

Spezialisten der Spurensicherung haben auf dem Brief die DNA des Red-Bull-Erpressers sichergestellt. Der Verdächtige, der in Salzburg in Untersuchungshaft sitzt, hat die Tat bei einer Einvernahme durch nö. Kriminalbeamte bereits gestanden, bestätigt Chefinspektor Leopold Etz vom nö. Landeskriminalamt.

Als Motiv für die Erpressungen hat Georg L. finanzielle Gründe angegeben. Der verheiratete Familienvater war mit einer Importfirma für Jeans gescheitert und hatte einen Haufen Schulden. Daher dürfte er den Plan gefasst haben, von potenten Konzernen Geld zu erpressen. In einem ersten Schreiben im Februar wurden von Red Bull 3,6 Millionen Euro gefordert. Für den Fall, dass der Energydrink-Hersteller nicht zahle, sollten mit Keimen verunreinigte Dosen in den Handel gebracht werden, so die Drohung.

Cobra

Kurz vor einer fingierten Lösegeldübergabe am 10. April in Mödling schraubte der Erpresser die Forderung auf 600.000 Euro zurück. Das Sondereinsatzkommando Cobra lag auf der Lauer und nahm den 47-Jährigen fest.

Wie die Ermittlungen ergaben, dürfte es der Verdächtige auch beim Lebensmittelhersteller in Bruck/Leitha versucht haben. „Wir haben im Frühjahr ebenfalls einen Erpresserbrief erhalten und sofort die Polizeibehörden darüber informiert“, erklärt die Sprecherin von Mars Austria, Franziska Zehetmayr.

Der Konzern ist in Österreich führender Hersteller für Süßwaren und Heimtiernahrung. In den Fabriken in Bruck und Breitenbrunn (Burgenland) werden Marken wie Mars, Snickers und Tiernahrung wie Pedigree, Whiskas, Frolic oder Chappi hergestellt. Über 500 Mitarbeiter erwirtschafteten zuletzt einen Jahresumsatz von 367 Millionen Euro. „Es kam zum Glück zu keiner Verunreinigung von Nahrung. Wir wurden von der Polizei informiert, dass es sich anscheinend um den selben Täter handelt“, sagt Zehetmayr.

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