Razzia im Weinviertel: 13 illegale Arbeitnehmer abgeschoben
Die Finanzpolizei nahm die Ermittlungen in diesem Fall nach einer Anzeige auf, die am 1. Februar in einer Razzia bei dem Landwirtschaftsbetrieb mündete. Acht Finanzpolizisten – unterstützt durch sechs Polizisten – entdeckten in der Lagerhalle des Betriebs 13 Personen, die gerade damit beschäftigt waren, Mohnkapseln händisch zu entleeren.
Ein Dienstnehmer versuchte zu Beginn der Kontrolle erfolglos zu flüchten. Das rief umso mehr Skepsis bei der Finanzpolizei hervor, dass hier alles mit rechten Dingen zugeht. Den Mohnbauern erwarten nun hohe Strafen und eine Betriebsprüfung, seine illegalen Arbeiter werden abgeschoben.
Dieser Eindruck bestätigte sich rasch, denn wie die Überprüfung der Personendaten ergab, waren alle 13 Mohnkapsel-Entleerer illegal beschäftigt und auch nicht bei der österreichischen Gesundheitskasse angemeldet. Da half ihnen auch die Ausrede nicht, sie seien nur hier, „um sich die Arbeit einmal anzuschauen“.
Das Geschäft dürfte für den Mohnbauern bis zu dieser Kontrolle sehr einträglich gewesen sein, schließlich baute er ein Vertriebssystem bei verschiedenen Onlinehändlern auf, mit dem er seine – dank illegaler Arbeitskräfte – billig hergestellte Ware europaweit verkaufen konnte. Die Mohnkapseln wurden zwar als Dekoartikel vermarktet, dürften aber auch als berauschender Tee-Ersatz von den Käufern Verwendung finden.
Das rechtswidrige Mohnkapselgeschäft bleibt jedenfalls nicht ohne Folgen: Sämtliche illegalen Dienstnehmer werden in ihre Heimatländer Bosnien und Serbien abgeschoben. Der Betreiber wird sich nach dem Ausländerbeschäftigungsgesetz und dem ASVG verantworten müssen, außerdem stehen ihm nun eine Betriebsprüfung und hohe Steuernachzahlungen sowie Strafen bevor.
„Schwarzarbeit und der damit einhergehender Steuer- und Abgabenbetrug verzerren den Wettbewerb und schaden der Wirtschaft sowie allen Steuerzahlern. Die Finanzpolizei im Amt für Betrugsbekämpfung hat mit diesem Einsatz weiteren Schaden verhindert und wird auch in Zukunft rigoros gegen derartige kriminelle Handlungen vorgehen“, so Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP).
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