Raubprozess: 15 Jahre Haft für 49-Jährigen

Raubprozess: 15 Jahre Haft für 49-Jährigen
Ungar wegen 13 schwerer Raubüberfälle auf ältere Damen verurteilt.

Schwere Strafe für einen 49-jährigen ungarischen Räuber: Am zweiten Tag im Prozess wegen 13 an älteren Damen im Bezirk Mistelbach und in Wien verübten schweren Raubüberfällen im Landesgericht Korneuburg wurde der Hauptangeklagte zu 15 Jahren Haft verurteilt. Auch die übrigen drei Beschuldigten wurden zu mehrjährigen unbedingten Freiheitsstrafen verurteilt. Die Urteile sind nicht rechtskräftig.

Teilgeständnis

Der 49-jährige Ungar hatte ein Teilschuldgeständnis abgelegt. Verfahrenshelferin Andrea Seidl hatte daher auf ein mildes Urteil plädiert. Für ein ebenso angeklagtes Ehepaar hat deren Verteidigerin, Angelika Tupy, einen Freispruch der Frau und ein mildes Urteil für den Mann gefordert. Verfahrenshelfer Ernst Summerer plädierte für den vierte Beschuldigten nur auf eine Verurteilung zur Beihilfe bei Einbrüchen.

Staatsanwältin Birgit Kirchler sprach sich in ihrem Schlussplädoyers dafür aus, alle vier Angeklagten schuldig zu sprechen, eine kriminelle Vereinigung gegründet zu haben. Dass es sich dabei um schwere Raubüberfälle handle, hätte jeder gewusst, mahnte Kirchler vor dem Schöffensenat ein: "Vielleicht wollte man es nur nicht wahrhaben." Nach den Schlussplädoyers der Verteidiger entschuldigten sich alle vier Beschuldigten bei den Opfern.

Kalter Schauer

Dass die schweren Körperverletzungen der Opfer größtenteils zur Last des Hauptangeklagten gehen, stand für die Staatsanwältin außer Frage. Kirchler erinnerte an die besondere Brutalität bei der Vorgangsweise: "Die Bereitschaft für Geld auf das Äußerste zu gehen, lässt es einem kalt über die Schulter laufen." Dass einige der Opfer bei der Gegenüberstellung den Täter unter den drei männlichen Beschuldigten nicht eindeutig identifizieren konnten, sei zum einem auf deren oft hohes Alter, zum anderen darauf zurückzuführen, dass die Taten bereits im vergangenen Jahr stattgefunden hatten, bat die Staatsanwältin zu berücksichtigen.

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