Prominenter erhängte sich in Gefängniszelle

Die Vorfälle ereigneten sich in Krems
60-jährige Motorsportlegende aus NÖ soll Enkeltochter missbraucht haben. Es ist der zweite Fall binnen weniger Tage.

Nach dem Selbstmord eines Entführers und Vergewaltigers in der Justizanstalt Krems in der Vorwoche, ist es am Montag erneut zum Suizid eines Häftlings gekommen. Dieses Mal handelt es sich um einen prominenten Namen. Die 60-jährige Motorsportlegende aus Niederösterreich saß seit einer Woche in Untersuchungshaft, weil er im Verdacht stand seine Enkeltochter sexuell missbraucht zu haben.

Seit den 1970er-Jahren ist der Name des Verdächtigen untrennbar mit dem Motorsport verbunden. National wie auch international feierte der Niederösterreicher zahlreiche Erfolge in den verschiedensten Rennklassen. Auch als Senior trat er immer noch regelmäßig erfolgreich bei Meisterschaftsrennen an. Vor knapp einer Woche wendete sich das Blatt  im Leben des Sportsmannes. Seine Enkeltochter soll nach mehreren sexuellen Übergriffen durch den Großvater ihr Schweigen gebrochen haben. Das Kind im schulpflichtigen Alter vertraute sich seiner Mutter an. Diese zögerte nicht lange und schaltete gegen ihren Vater die Polizei ein.

Der 60-Jährige wurde in U-Haft genommen. Montagfrüh wurde er vom Justizwachepersonal leblos in seiner Zelle gefunden, bestätigt das Justizministerium auf Anfrage des KURIER. Er hatte sich erhängt. Die genauen Umstände werden nun von Polizei und Justizseite untersucht.

Erst vergangene Woche war es in Krems wie vom KURIER berichtet zum Freitod eines Häftlings gekommen. Der 46-jährige Schlosser Erich L. war vergangenen Mai zu 15 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er eine 25-jährige Krankenschwester an einem Badesee im Waldviertel entführt und das Opfer stundenlang vergewaltigt hatte.

Wer Selbstmordgedanken hat, sollte sich an vertraute Menschen wenden. Oft hilft bereits das Sprechen über die Gedanken dabei, sie zumindest vorübergehend auszuräumen. Wer für weitere Hilfsangebote offen ist, kann sich an die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet schnelle erste Hilfe an und vermittelt Ärzte, Beratungsstellen oder Kliniken. Wenn Sie oder eine Ihnen nahestehende Person von Depressionen betroffen sind, wenden Sie sich bitte an die Telefon-Seelsorge in Österreich kostenlos unter der Rufnummer 142.

www.suizid-praevention.gv.at

Das neue österreichische Suizidpräventionsportal www.suizid-praevention.gv.at bietet Informationen zu Hilfsangeboten für drei Zielgruppen: Personen mit Suizidgedanken, Personen, die sich diesbezüglich Sorgen um andere machen, und Personen, die nahestehende Menschen durch Suizid verloren haben. Das Portal ist Teil des österreichischen Suizidpräventionsprogramms SUPRA des Gesundheitsministeriums.

Sind Sie Opfer einer Straftat geworden? Informationen, kostenlose Beratung und Unterstützung erhalten Sie bei der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING. Telefonberatung unter: 0800 112 112

Wenn Gewalt oder Missbrauch einen Ihrer Angehörigen, Bekannten, eine Schülerin oder einen Schüler betreffen, dann wenden Sie sich an die Beratungsstelle Die möwe. Telefonberatung unter: 01 532 15 15

Wenn Sie als Frau von Gewalt betroffen sind, wenden Sie sich an die Frauenhelpline. Die Beratungs- und Hilfsangebote sind kostenlos und das Team rund um die Uhr erreichbar. Telefonberatung unter: 0800 222 555

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