Pole schlich sich in 41 Spitalszimmer ein
Krzysztof W. war fleißig. Der 37-jährige Pole schlich sich gleich 41 Mal in Krankenhäuser in ganz NÖ und in Wien ein um dort Patienten zu bestehlen. Und darin hat er Übung. Schon in seinem Heimatland und in Deutschland wurde er deswegen verurteilt. Richter Manfred Hohenecker setzte dem Treiben im Landesgericht Korneuburg ein vorläufiges Ende.
Die Schlange vor dem Gerichtssaal ist lang. Dutzende Geschädigte warten. Der Pole geniert sich, als er die Menschen sieht. „Ich fühle mich nicht sehr gut.“
Über Jahre finanzierte der Mann mit den Diebstählen seinen Lebensunterhalt. „Ich bin Alkoholiker und spielsüchtig“, erklärt er.
Die Vorgehensweise des 37-Jährigen war simpel. „Ich bin ganz normal reingegangen ohne Verkleidung und habe die Zimmer observiert.“ Verließen die Patienten die Zimmer, räumte er die Nachtkastln aus. Aber nicht immer war er so zimperlich.
Eingeschlichen
Er schlich sich auch in die Zimmer schwerkranker Patienten ein – in Horn etwa bei einer Frau, die nach einem Gehirnschlag kaum ansprechbar war. Neben Bargeld erbeutete er auch Bankomat- und Kreditkarten und teure Smartphones. Die Bankomat-Abhebungen wurden ihm schließlich zum Verhängnis. Durch die Überwachung bei den Geldmaschinen konnte der Dieb enttarnt werden.
Der Mann hat sonst nur 120 Euro Sozialhilfe als Einkommen. Nur wenige Opfer fordern ihr Geld deshalb zurück. „Das ist ja ein armer Hund“, zeigt sich ein Bestohlener milde.
Bei der Durchsicht der Vorstrafen kommt aber noch mehr ans Tageslicht. Entsprechende Verurteilungen gibt es auch in Wien und Innsbruck. „Mir ist selten ein so getrübtes Vorleben wie bei diesem Angeklagten untergekommen. Einschlägiger geht’s gar nicht“, stellt der Richter fest. Urteil: Zwei Jahre Haft, nicht rechtskräftig.
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